Grünes Licht für Pilotprojekt: Findet das Derby Union gegen Hertha vor Fans statt?
Der Berliner Profisport sucht in der Corona-Pandemie den Weg zurück zu einem Stück Normalität. Und will das mit Fans in den Arenen testen.
Das Berliner Derby 1. FC Union gegen Hertha BSC könnte eines der drei Pilotprojekte werden, mit denen in Berlin eine Rückkehr von Fans in Stadien und Hallen getestet werden sollen. Der Berliner Profisport sucht in der anhaltenden Corona-Krise einen risikoarmen Weg, wieder vor Zuschauern zu spielen und damit auch dringend benötigte Einnahmen zu sichern.
Dafür hat die zuständige Senatsverwaltung für Inneres und Sport drei Spielstätten ausgewählt, wie Fußball-Bundesligist 1. FC Union am Donnerstag bekanntgab: Das Stadion An der Alten Försterei, die Max-Schmeling-Halle und die Arena am Ostbahnhof. „Die Senatsverwaltung hat sich für drei Pilotprojekte entschieden“, sagte Unions Kommunikations-Chef Christian Arbeit.
Starten sollen die BR Volleys schon am kommenden Mittwoch gegen Düren vor rund 1000 Zuschauern in der Schmeling-Halle, wo auch die Handballer der Füchse Berlin zu Hause sind. Die letzte Genehmigung durch den Senat stehe allerdings noch aus, erklärte Volleys-Manager Kaweh Niroomand.
In der Arena am Ostbahnhof kommt ein Heimspiel der Basketballer von Alba Berlin oder des Eishockey-Erstligisten Eisbären als Testlauf in Frage. Den Auftakt für ähnliche Pilotprojekte in der Kultur macht am Freitag das Berliner Ensemble.
Union hatte die gleiche Idee bereits im letzten Jahr
„Das ist wunderbar für Berlin und die Menschen in der Stadt, dass so eine kleine Möglichkeit aufflammt am Horizont“, erklärte Arbeit. Union wollte schon im vergangenen Herbst ein solches Pilotprojekt mit Corona-Tests für alle Stadionbesucher und einem strengen Hygienekonzept.
„Natürlich fühlen sich das ein wenig seltsam an. Das ist im Wesentlichen das, was wir im vergangen August vorgestellt haben“, bemerkte Arbeit: „Wir könnten jetzt hadern, wie viele Monaten ins Land gegangen sind, aber das nutzt nichts.“
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Vielmehr will Union gemeinsam mit anderen aus Kultur und Sport Erfahrungen sammeln, wie die langsame Rückkehr zur Normalität gelingen könnte. Drittligist FC Hansa Rostock will am Samstag im Spiel gegen den Halleschen FC trotz der bundesweit steigenden Corona-Infektionszahlen als erster Profi-Verein nach Monaten der Geisterspiele wieder 777 Zuschauer im 30 000 Fans fassenden Ostseestadion haben.
Das Pilotprojekt des 1. FC Union ist mit einer niedrigen vierstelligen Zahl von Stadionbesuchern ausschließlich auf der Sitzplatztribüne geplant, informierte der Berliner Erstligist.
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„Wenn es das Derby wird, ist es das Derby. Wenn nicht, wird es ein anderes Spiel. Wir haben uns seit vielen Monaten intensiv darum bemüht, Konzepte zu erarbeiten. Wir sind sehr gut darauf vorbereitet“, erklärte Arbeit. Die Partie des 1. FC Union gegen Hertha wird am 4. April (18 Uhr) in Köpenick ausgetragen.
Eine Woche Vorlauf würde Union reichen, um das Pilotprojekt zu realisieren. Zuletzt vor dem Ligaspiel gegen Köln (2:1) hatte der Bundesligist bereits den Ablauf mit Corona-Tests für zutrittsberechtigte Ordner, Helfer und Journalisten geprobt. Danach soll es eine Bewertung geben. Natürlich wird auch die Infektionslage in der Stadt mit einfließen.(dpa)