Formel 1: Ferrari sendet ein klares Signal: Arrivabene muss gehen
Der Wechsel des Teamchefs im Formel-1-Team ist eine Chance für Ferrari und Sebastian Vettel. Denn Mattia Binotto wird neue Wege gehen. Ein Kommentar.
Ferrari will es wissen. Die Italiener haben die Dauerdominanz von Mercedes in der Formel 1 satt. Deshalb wird die Führungsriege der Scuderia nun offenbar kräftig umgebaut. Teamchef Maurizio Arrivabene ist wohl Geschichte. Es ist der richtige Schritt, denn Arrivabene brachte die Scuderia nicht voran. Auch unter ihm blieb sie titellos. Und wer mit einem Rennstall wie Ferrari keine Titel holt, muss eben gehen.
Bereits 2015 hatte Arrivabene gemeinsam mit Sebastian Vettel die Mission erster WM-Titel seit 2007 gestartet – als Kimi Raikkönen der bis dato letzte Ferrari-Weltmeister war. Vettel und eben dieser Raikkönen blieben unter Arrivabene allerdings hinter den Erwartungen zurück. Und so löst nicht nur der 21 Jahre alte Monegasse Charles Leclerc nun Raikkönen im Cockpit ab. Laut der italienischen Zeitung „La Gazzetta dello Sport“ hat sich Ferrari-Präsident John Elkann entschlossen, Arrivabene durch den Technik-Direktor der Scuderia, Mattia Binotto, zu ersetzen.
Binotto könnte unterschiedlicher nicht sein
Es ist ein klares Signal nach außen, dass Ferrari nicht gewillt ist, weiter hinterherzufahren. Denn mit Binotto setzt sich ein Mann an die Spitze des Teams, dessen Lebenslauf im Vergleich zu Arrivabene, dem Mann fürs Administrative, nicht unterschiedlicher sein könnte.
Während Arrivabene als Europachef eines Tabakonzerns, dem Hauptsponsor der Scuderia, auf den Chefsessel rutschte, ist Binotto studierter Ingenieur. Der Schweizer ist ein Techniker, der die Karriereleiter bei der Scuderia stetig emporkletterte – vom Motoringenieur bis zum Technischen Direktor. In dieser Position half er Vettel, einen weiteren Schritt näher an Mercedes heranzurücken und machte die Scuderia konkurrenzfähiger. Und nun soll er sich als Teamchef nicht damit zufriedengeben, nur der erste Widersacher von Mercedes zu sein.
Christopher Stolz