3:1-Sieg gegen Schalke 04: FC Bayern nutzt Dortmunds Patzer
Die Münchner schlagen den FC Schalke 3:1 und rücken wieder auf Platz zwei vor. Auf Tabellenführer Dortmund fehlen nur noch fünf Punkte.
Der FC Bayern München hat die Patzer der Konkurrenz im Titelkampf der Fußball-Bundesliga entschlossen genutzt. Nach dem 3:3 von Borussia Dortmund und dem 0:3 von Borussia Mönchengladbach gewannen die nachlegenden Münchner 3:1 (2:1) am Samstagabend gegen den FC Schalke 04 und rückten als Tabellenzweiter bis auf fünf Punkte an den BVB heran. Der Schalker Jeffrey Bruma (12. Minute) durch ein Eigentor, Robert Lewandowski (27.) und Serge Gnabry (57.) ließen die Bayern-Fans unter den 75 000 Zuschauern in der Münchner Arena jubeln. Ahmed Kutucu (25.) traf zum zwischenzeitlichen 1:1 für die Gäste.
Der Münchner Sieg war trotz vieler sehenswerter Offensivaktionen mit Mängeln behaftet. Der gute Manuel-Neuer-Vertreter Sven Ulreich bügelte Defensivschwächen seiner Vorderleute mehrfach aus. Dazu gingen die Bayern nicht konsequent mit den eigenen Möglichkeiten um. Der FC Liverpool dürfte derartige Konzentrationsschwächen im Champions-League-Achtelfinale am 19. Februar und 13. März bestrafen.
James begünstigt das Schalker 1:1
Nachdem der deutsche Rekordmeister in der Vorwoche in Leverkusen gepatzt hatte, wusste die Mannschaft von Trainer Niko Kovac nach dem verspielten 3:0 des BVB gegen Hoffenheim um die große Chance. Er gehe davon aus, dass das 3:3 seiner Elf einen Schub geben könne, hatte der Bayern-Coach vor dem Anpfiff gemutmaßt.
Seine Profis legten temporeich los. Der Führungstreffer war schön herauskombiniert, aber auch symptomatisch für den Gäste-Auftritt. Nach einem Ballverlust von Nabil Bentaleb spielten Thiago und James den Ball blitzschnell zu Lewandowki. Bevor der Pole abschließen konnte, spitzelte Bruma den Ball ins eigene Tor. Immer wieder luden die Gelsenkirchener die Gastgeber in dieser Art zum Toreschießen ein. Auch dank Torhüter Ralf Fährmann blieb Schalke lange Zeit im Spiel.
Dass es auf einmal 1:1 stand, konnte sich keiner in der Arena so richtig erklären. Gegen die euphorisch aufgerückten Münchner passte Weston McKennie nach Fehler von James dem 18-jährigen Kutucu perfekt in den Lauf. Der Angreifer traf beim fünften Einsatz zum zweiten Mal.
Die Münchner reagierten wie schon beim Pokalerfolg in Berlin postwendend. Gnabry setzte James ein, der leitete direkt auf Lewandowski weiter. Der Pole ließ Fährmann beim 13. Saisontreffer keine Chance. Sechs Minuten später war die Schicht für den Ex-Bayern Sebastian Rudy beendet. Der Nationalspieler wurde ausgewechselt.
Aber auch die ehemaligen Kollegen mussten sich ärgern. Sie versäumten es, die Partie schon in Hälfte eins zu entscheiden. Dazu machten es sich die Bayern zum wiederholten Male in dieser Saison durch Fehler in der Defensive selbst schwer. Das setzte sich nach der Pause fort.
Jewgeni Konopljanka scheiterte an Ulreich, McKennie bei dieser Doppelchance am Pfosten (53.). Einen Kopfball von Bruma lenkte Ulreich ans Aluminium. Erst nach dem dritten Münchner Tor war die Partie gelaufen: Coman setzte sich auf dem linken Flügel durch, Lewandowskis Versuch per Fallrückzieher brachte noch keinen Erfolg. Doch damit wurde der Kapitän zum Vorbereiter für Serge Gnabry. (dpa)