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Am Samstag empfängt Hertha BSC die Leipziger im Olympiastadion.
© Jan Woitas/dpa

Plakate von Hertha BSC: Falsche Kritik am Konstrukt RB Leipzig

"Aufbrausend seit 1892" - obwohl Herthas Vereinsführung der aggressiven Stimmung gegen RB Leipzig aktiv entgegentritt, hat das die PR-Abteilung offenbar noch nicht verstanden. Ein Kommentar.

Zunächst einmal: Herthas PR-Abteilung hat in dieser Saison schon manches Mal ziemlich griffige und lustige Spielankündigungs-Plakate kreiert. Und Fußball ist immer noch ein Zeitvertreib, der auch deshalb Spaß macht, weil er nicht immer korrekt ist und manchmal sogar richtig gemein sein kann.

Dennoch sind die vielen Plakate von Hertha anlässlich des Spiels am Samstag gegen Leipzig unglücklich. Es steht darauf: „Aufbrausend seit 1892“, und in dem Slogan schwingt eine Tonalität mit, die in diesen Zeiten eben nicht mitschwingen sollte. Er nimmt einmal mehr Bezug auf den großzügigen und vereinsrelevanten Sponsor der Leipziger sowie auf die sehr junge Geschichte dieses Klubs. Er spricht also genau die Themen an, die die Grundlage für die mitunter körperlichen Angriffe gegen Anhänger von RB Leipzig bildeten.

Nun darf weiter Kritik am Konstrukt von RB Leipzig erlaubt sein, nur sollte diese vielleicht nicht in die Marktingmaßnahmen von Bundesligaklubs verpackt werden. Auch Herthas Anhang war im Hinspiel mit schwer erträglichen Anfeindungen gegen RB aufgefallen. Auf einem Banner wünschten sich Fans den nächsten Burnout des Leipziger Sportdirektors Ralf Rangnick. Das sei widerlich gewesen, sagte Herthas Manager Michael Preetz. Man suche am Samstag eine rein sportliche Antwort gegen die Leipziger.

Preetz hat erkannt, dass nach der eskalierten Stimmung gegen RB Leipzig die Zeit gekommen ist, dieser aktiv entgegenzutreten. Die offizielle Haltung des Vereins sollte jetzt auch noch Eingang in die PR-Abteilung finden.

Martin Einsiedler

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