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Da sind sie ja wieder. Die Medaillengewinner Frank Hördler, Jonas Müller und Marcel Noebels laufen ein.
© dpa

Eisbären schlagen München 3:2: Euphorie und Alltag

Die Eisbären feiern ihre Medaillengewinner von Pyeongchang und machen mit einem 3:2 gegen München in der Liga weiter. Zwei Spiele sind es noch bis zu den Play-offs.

Es funkelte silbern in der Arena am Ostbahnhof, die Ehrung der Medaillengewinner konnte beginnen. Auf dem Videowürfel liefen die größten Momente der deutschen Nationalmannschaft aus Pyeongchang und dann wurden Frank Hördler, Jonas Müller und Marcel Noebels von 14 200 Zuschauern in der ausverkauften Arena gefeiert. Obwohl sie erst am Montagabend aus Südkorea zurückgekehrt waren, wollten die drei Silbermedaillengewinner des olympischen Eishockeyturniers beim Heimspiel der Eisbären gegen RB München mitwirken und den Berlinern dabei helfen, den Meister 3:2 (1:0, 2:1, 0:1) zu bezwingen.

Dabei ging es gegen Ende der Hauptrunde für Berlin und den Tabellenführer aus Bayern um wenig, drei Spieltage vor Schluss hatte München quasi Platz eins sicher. Beim Meister durften sogar sieben Nationalspieler pausieren. Die Eisbären kämpfen noch um Rang zwei, den dritten Platz haben sie ja schon sicher. Dabei wird es wohl bei nur noch zwei Spielen vor den Play-offs aber wohl bleiben. Für die Endrunde haben sich die Berliner sogar noch verstärkt, der 22 Jahre alte lettische Nationalstürmer Rihards Bukarts kommt zu den Play-offs von Dinamo Riga aus der Kontinental Hockey-League (KHL).

Aber es ging natürlich für die Eisbären am Mittwoch auch darum, die kleine Eishockey-Euphorie im Lande nach den Winterspielen zu nutzen. Aber das sagt sich ja so leicht. Wenn man nicht vorbereitet ist, kann das schon mal nach hinten losgehen. „Sport 1“ ist der Sender, der Spiele aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) im frei empfangbaren Fernsehen zeigt. Für den Start nach der Ligapause warb der Sportsender nun mit der „Liga der Olympia-Helden“ – und zeigte am Mittwoch das Spiel Augsburger Panther gegen Fischtown Pinguins Bremerhaven. In beiden Teams spielt kein Nationalspieler, in Bremerhaven kaum ein deutscher Profi. Aber die TV-Planung stand ja schon vor Olympia. Wesentlich flexibler zeigte sich da am Mittwoch das Internetportal der „Telekom“, dort konnten die sonst zahlpflichtigen Livestreams aller sieben DEL-Spiele umsonst abgerufen werden. Eine gute Idee, doch wer zappt sich durch Zufall in einen Livestream hinein? Neue Laufkundschaft dürfte es da wenig gegeben haben für die DEL.

Für die Play-offs haben sich die Eisbären mit dem Letten Bukarts verstärkt

Aber Nationalmannschaft und Liga, das sind eben zwei Welten. Als die Handballer im Jahr 2007 Weltmeister wurden, waren sie ein großes Thema. Doch für die Handball-Bundesliga hat sich seit 2007 wenig geändert, trotz des Gewinns der Europameisterschaft 2016. In der Popularität liegt die Basketball-Bundesliga inzwischen sogar vor dem Handball. Die DEL rangiert – natürlich mit großem Abstand hinter der Fußball-Bundesliga – in der Gunst der deutschen Zuschauer auf Rang zwei. Daran wird der Erfolg von Pyeongchang wohl nichts ändern, aber vielleicht hilft der Erfolg der Nationalmannschaft nun – der Nationalmannschaft.

Am 21. April hat das Team von Marco Sturm in Berlin kurz vor der WM in Dänemark ein Testspiel gegen Frankreich. Im Wellblechpalast. Nur im Wellblechpalast. Wäre es nicht ratsam, über einen Umzug in die Arena am Ostbahnhof nachzudenken? Damit nicht alles beim Alten bleibt?

Für die Eisbären geht es nun nur noch zwei Spiele lang in der Hauptrunde weiter, am Freitag in Düsseldorf und am Sonntag gegen Bremerhaven. Nach einer guten Woche Pause – es sind Pre-Play-offs in der DEL – starten die Berliner dann in die Play-offs. Womöglich mit Euphorie im Alltagsgeschäft. Der Sieg gegen München, bei dem Sheppard, Olver und Backman für die Berliner trafen, lässt den Schluss zu.

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