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Da geht es lang! Sebastian Polter bejubelt seinen Treffer für Union in Regensburg.
© dpa

1. FC Union Berlin: Ergebnistechnisch flutscht es wieder

Beim 1. FC Union ist nach dem dritten Sieg in Serie der Glaube an die eigene Stärke zurück.

Jens Keller riss am Montagvormittag die Arme hoch. Der Trainer des Zweitligisten 1. FC Union war bei einer Übungsform als Feldspieler eingesprungen und offensichtlich mit sich selbst sehr zufrieden. Obwohl sich Verteidiger Atsuto Uchida und Mittelfeldspieler Damir Kreilach im Laufe des Vormittags verletzten und der Japaner Uchida vorzeitig in die Kabine abbiegen musste, ist die Stimmung in Köpenick wieder bestens.

Kein Wunder, am Vortag hatte es mit dem 2:0-Erfolg bei Aufsteiger Jahn Regensburg den dritten dreifachen Punktgewinn in Serie gegeben. Union scheint wieder auf Aufstiegskurs zu sein, nachdem es zuvor nach fünf Begegnungen ohne Sieg bei manchem Beobachter erste Zweifel an der Bundesligatauglichkeit des ambitionierten Vereins gegeben hatte.

In Regensburg lief längst nicht alles rund. Aber ein gehaltener Strafstoß von Torwart Jakob Busk, der sechste Saisontreffer von Sebastian Polter und das Premierentor von Akaki Gogia reichten am Ende zum Sieg. Ergebnistechnisch flutscht es wieder. Sicher waren die jüngsten bezwungenen Gegner Regensburg, Erzgebirge Aue (2:1) und der 1. FC Kaiserslautern (5:0) nicht die schwersten Kaliber. Aber es gibt noch andere Erklärungen für den neuerlichen Aufschwung des Teams. „Manchmal sind solche Siege wie gegen Kaiserslautern Schlüsselerlebnisse. Dass der Knoten damit geplatzt war, ist vielleicht übertrieben“, sagt Stürmer Polter. „Das wäre zu einfach. Man schöpft aber viel Selbstvertrauen, das man in die nächsten Spiele mitnimmt.“

Auch Gogia spielt sich in den Fokus

Polter ist das Paradebeispiel dafür, dass es bei Union wieder läuft. In Regensburg traf er im dritten Spiel in Folge. Jetzt wird nicht mehr über sein Zweikampfverhalten diskutiert, sondern über seinen Torinstinkt. „Ich bin froh, dass es wieder läuft. Ich habe hart dafür gearbeitet “, sagt Polter.

Bei Gogia war die Ladehemmung noch größer, auch weil er wegen des Transfertheaters mit dem FC Brentford später in die Sommervorbereitung einstieg und sich dann auch noch verletzte. Das erste Tor für Union war für ihn eine besondere Befreiung. Dabei stand Gogia trotz der beiden vorangegangen Siege in Aue und daheim gegen Kaiserslautern etwas überraschend anstelle von Steven Skrzybski in der Startelf. Für Gogia ist dies ein Beleg, dass Keller auch Leistungen in Testspielen und im Training honoriert.

Gogia konnte sich durch eine gute Leistung im Freundschaftsspiel gegen Dinamo Brest (2:2) aufdrängen. Skrzybski musste nach einem schwächeren Auftritt in Aue auf die Bank. Konkurrenz belebt das Geschäft. „Dem Trainer ist wichtig, wer in den Tagen vor den Spielen alles gibt. Das habe ich versucht“, sagt Gogia.

Er hat für die guten Leistungen in den letzten Wochen auch eine Erklärung. Union habe sich in der Phase des Punktemangels nicht einkriegen lassen. „Wir haben dran geglaubt, dass wir eine gute Truppe sind. Wir hatten in Regensburg auch das Quäntchen Glück“, sagt Gogia. Das soll auch im nächsten Spielen so bleiben. Am Sonnabend kommt der Tabellenvorletzte Fürth ins Stadion An der Alten Försterei. Die Franken sind ein Angstgegner Unions, der aktuell aber verwundbar zu sein scheint.

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