zum Hauptinhalt
Mentor des Tischtennis und Kämpfer für die Werte des Sports: Hans Wilhelm Gäb.
© dpa/Gebert

Hans Wilhelm Gäb wird 80: Er hat den kleinen Tischtennis-Ball sichtbarer gemacht

Seine Sportart wurde mit ihm erfolgreicher, der Stiftung Deutsche Sporthilfe gab er ein neues Leitbild: Zum 80. von Hans Wilhelm Gäb.

Er hat eine ganze Sportart auf eine neue Grundlage gestellt. Auf roten Boden, damit der kleine weiße Ball bei allen Meisterschaften besser zu sehen ist. Hans Wilhelm Gäb hat Tischtennis in Deutschland und international professionalisiert. Auch wenn er kein Trainer war und selbst ausgebildet hat, so war es doch mindestens verdientes Glück, dass in seiner Amtszeit als Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes das deutsche Tischtennis einige seiner größten Erfolge feierte. Zum Beispiel den Weltmeistertitel von Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner 1989 im Doppel in Dortmund und zwei Olympiamedaillen, eine silberne 1992 durch dieses Doppel und eine bronzene 1996 im Einzel durch Roßkopf. An diesem Donnerstag wird Gäb 80 Jahre alt – und prägt seine Sportart noch immer.

Seine Rolle ist inzwischen die eines Mentors, etwa von Timo Boll, dem im vergangenen Jahrzehnt erfolgreichsten deutschen Spieler. Aber auch von Thomas Weikert, dem Präsidenten des Internationalen Tischtennis-Verbands. Er sagt: „Hans war und ist der Ratgeber. Hans war und ist der Ideengeber. Hans war und ist der, der eine Philosophie hat.“ Der frühere Vizeweltmeister Eberhard Schöler sagt: „Hans Wilhelm Gäb ist für uns der größte Tischtennisfan aller Zeiten.“

Gäb war selbst Nationalspieler, spielte beim Rekordmeister Borussia Düsseldorf in seiner Heimatstadt. Beruflich machte er in der Automobilindustrie Karriere und stieg zum Vizepräsidenten von General Motors Europa auf, später wurde er Aufsichtsratsvorsitzender von Opel. Parallel bemühte er sich, aus seiner Sportart mehr zu machen, sie im Fernsehen besser zu präsentieren und das Spiel verständlicher zu machen. Gäb hätte sich im deutschen Sport beinahe alle Ämter aussuchen können, wenn er nicht an Hepatitis erkrankt wäre und eine Lebertransplantation benötigt hätte.

Als es ihm wieder besser ging, gründete er die Kinderhilfe Organtransplantation und entwickelte als Vorsitzender die Stiftung Deutsche Sporthilfe weiter. Vor zehn Jahren gab er ihr ein neues Leitbild: „Leistung, Fairplay, Miteinander“. Dieser Dreiklang passt auch bestens zu seinem eigenen Leben.

Friedhard Teuffel

Zur Startseite