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Yes! Deutschland holt Gold in der Mixed-Staffel.
© REUTERS/Stefan Wermuth

European Championships: EM-Gold für deutsche Freistil-Mixed-Staffel bei Premiere

Was für eine Premiere der 4 x 200 Meter Freistil Mixed-Staffel bei den European Championships: Deutschland holt die Goldmedaille in Glasgow.

Arm in Arm stand das Gold-Quartett auf dem Siegertreppchen, auf den Rängen schwenkten die Teamkollegen eine übergroße Deutschland-Flagge. Bei der Premiere der 4 x 200 Meter Freistil-Mixed-Staffel haben die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer überraschend EM-Gold gewonnen. Die Mannschaft mit Jacob Heidtmann, Henning Mühlleitner, Reva Foos und Annika Bruhn siegte am Samstag bei den European Championships in Glasgow in 7:28,43 Minuten vor Russland und Großbritannien. „Die Hymne zu hören zusammen als Team, das muss man mal erlebt haben“, sagte der begeisterte Mühlleitner. „Ein unglaubliches Gefühl!“

Die Siegerzeit bedeutete zugleich deutschen Rekord. Im Vorlauf hatte die Mannschaft in der Besetzung Heidtmann, Marius Zobel, Foos und Isabel Gose in 7:35,16 Minuten die erste nationale Bestmarke aufgestellt.

„Wir haben als Team einfach eine geile Leistung abgeliefert“, sagte Bruhn. Ihre drei Mannschaftskameraden hatten die Schlusssschwimmerin auf den letzten Metern Richtung Ziel gebrüllt, während Chefbundestrainer Henning Lambertz auf der Tribüne auf und ab sprang. „Ich war mir sicher, sie bringt das nach Hause“, sagte der 21 Jahre alte Mühlleitner über die bärenstarke Bruhn.

Die Staffel stockte das Medaillenkonto des Deutschen Schwimm-Verbandes nach Bronze von Mühlleitner am Freitag über 400 Meter Freistil auf zwei Medaillen auf. Das war Sarah Köhler kurz zuvor nicht wie erhofft gelungen.

Sichtlich traurig und auch ein bisschen ratlos zeigte sich die Freistilschwimmerin nach ihrem vierten Platz im Finale über 800 Meter in den Katakomben des Tollcross International Swimming Centres von Glasgow. „Es ist bitter, es ist ärgerlich, es ist scheiße“, sagte sie kurz nach dem Rennen, in das sie als Mitfavoritin gestartet war.

Seiner noch größeren Favoritenrolle wurde Brust-Ass Adam Peaty gerecht. Er siegte über 100 Meter und verbesserte in 57,00 Sekunden seinen eigenen Weltrekord. Als der Brite bei der Siegerehrung aufs Podest stieg, erhoben sich die begeisterten Zuschauer in der engen Schwimmhalle und schrien ihre Freude und Anerkennung über den neuerlichen Triumph des Ausnahmesportlers heraus. Der Russe Kliment Kolesnikow stellte über 50 Meter Rücken in 24,00 Sekunden ebenfalls eine Weltbestmarke auf.

"Das hat mega Spaß gemacht"

Die 24 Jahre alte Köhler muss dagegen nach ihrer Zeit von 8:25,81 weiter auf ihre erste internationale Medaille bei einem Saisonhöhepunkt auf der Langbahn warten. Es siegte die Italienerin Simona Quadarella (8:16,35 Minuten) vor der erst 16-jährigen Ajna Kesely aus Ungarn (8:21,91). Zu Bronze und Anna Jegorowa aus Russland fehlten Köhler am Ende 1,2 Sekunden.

Die Langstreckenspezialistin will den undankbaren vierten Platz nun schnell abhaken und sich auf die Rennen über 400 und 1500 Meter konzentrieren. Zudem kann sie in der Freiwasser-Staffel im Loch Lomond auf EM-Ehren hoffen.

Bei seinem EM-Debüt erreichte Youngster Ramon Klenz das Halbfinale über 200 Meter Schmetterling. „Das war eine coole Atmosphäre, das hat mega Spaß gemacht“, sagte der 20-jährige Hamburger nach seinem ersten Rennen bei den European Championships. Ins Finale schaffte er es als Elfter dann jedoch nicht.

Schmetterlingsschwimmerin Aliena Schmidtke belegte über 100 Meter Rang acht. Damian Wierling schied im Halbfinale über 100 Meter Freistil in 48,86 Sekunden aus.

Medaillenkandidat Florian Wellbrock zog wie erwartet über 1500 Meter Freistil in den Endlauf ein. Der Weltjahresbeste ist am Sonntag die größte deutsche Medaillenhoffnung. Auch Vize-Weltmeisterin Franziska Hentke und Lagen-Ass Philip Heintz greifen dann ins Geschehen in Glasgow ein. (dpa)

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