Ex-Eisbären-Manager: Eishockeylegende Lorenz Funk gestorben
Ohne ihn war Eishockey in Berlin kaum denkbar. Lorenz Funk war Spieler, Trainer und machte die Eisbären als Manager groß. Jetzt erlag er einem Krebsleiden.
Im Frühjahr noch schien Lorenz Funk nach seiner langen Erkrankung auf dem Wege der Besserung zu sein. Im beschaulichen Greiling unweit von Bad Tölz trieb ihn die Aussicht an, irgendwann auch einmal ohne Krankheit auskommen zu können. „Mir geht es besser“, sagte er noch im Mai. Der Baum von einem Mann hatte Chemotherapien und Bestrahlungen hinter sich, aber trotzdem noch Lebensmut in sich. Lorenz Funk nahm teil am Leben, schaute viel Sport, vor allem im Fernsehen. Aber wann immer es ging, war er auch im Eisstadion von Bad Tölz zu Gast.
Trotz seiner Krankheit war Lorenz Funk lange noch sehr aktiv, mit Mitte 60 noch Co-Trainer beim Drittligisten Bad Tölz als sein Sohn Florian dort Cheftrainer war und zuletzt beim unterklassigen Team in Holzkirchen Trainer. Sport war der Lebensmittelpunkt des Lorenz Funk. Er saugte auf, was ging. Fußball sowieso und natürlich Eishockey. Da waren seine Expertisen nie weit, er redete gerne rein. „Jetzt sog i dir moi wos“, sprach der Tölzer gern. „Ja was glaubst du denn?“ Unverkennbar, das war Lorenz Funk.
Im März wurde der große Mann des deutschen Sports 70 Jahre alt. 35 Jahre lang war Lorenz Funk in Berlin, als Spieler des Schlittschuh-Clubs, dann der Preussen, deren Trainer er schließlich auch wurde. Später war er derjenige, der Eishockeyaufbauarbeit im Sportforum Hohenschönhausen betrieb – kurz als Trainer, länger als Manager und Macher. Ohne den Lenz würde es die Eisbären in ihrer heutigen Form nicht geben.
Viel Freude hatte der große Mann in jüngster Zeit nicht, der Krebs machte ihm schon seit 2015 zu schaffen. Doch er hatte noch nie aufgeben in seiner Sportlerkarriere. Er war Anführer beim Deutschen Meister Berliner Schlittschuh-Club 1974 und 1976 und in letzterem Jahr beim Bronzemedaillengewinn der Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen von Innsbruck. Ein großer Kerl, stark und mit gutmütigem Kern: Solche Macher mit Herz wie den Lenz, die gibt es heute kaum noch. Ach, es gibt sie nicht mehr!
Am Ende hat er nun doch gegen die Krankheit verloren. Der Mann, der die Eisbären vor allem als Manager groß gemacht hat und seinen Sport wie kaum ein anderer gelebt hat. Mit 70 Jahren ist Lorenz Funk am Freitag in Bad Tölz gestorben.