Deutsche Eishockey-Liga: Eisbären verlieren beim Meister, bleiben aber Tabellenführer
Die Eisbären verkürzen beim Meister Mannheim von 0:3 auf 2:3, zu mehr aber reicht es für die Berliner nicht mehr.
Im zweiten Drittel schien es am Sonntag in Mannheim schon fast so, als sollten die Adler mal wieder einen Drei-Tore-Vorsprung gegen die Eisbären Berlin verdaddeln. So wie im April 2012, als die Mannheimer mit einer 5:2-Führung im Rücken schon ihre Meisterschaft im vierten Finalspiel feierten und dann doch noch gegen die Berliner alles verloren. Aber 2016 ist nicht 2012 für die Eisbären: Sie machten zwar aus einem 0:3 noch ein 2:3 - doch dabei blieb es. Die Berliner verloren zwar das Spiel, aber nicht die Tabellenführung.
Das Spiel in der ausverkauften Arena Mannheim vor 13.600 Zuschauern war sicher neben dem rheinisch-niederrheinischen Derby Köln gegen Krefeld (3:4) der zweite Höhepunkt des 38. Spieltages in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga. Und das Spiel Meister gegen Tabellenführer war vom Niveau her anspruchsvoll.
Die Eisbären lagen nach einem Tor von Ryan MacMurchy kurz vor Drittelpause etwas unglücklich zurück. Mark Olver sah es wohl anders, denn fortan versuchte der Kanadier, mit hektischen Aktionen möglichst schnell eine Wende herbeizuführen. Er spielte sich schnell in die Rolle des Hauptdarstellers auf dem Eis - in seiner eigenen Tragikomödie. Mit einem haarsträubenden Abspielfehler leitete Olver einen Konter und das zweite Mannheimer Tor durch Christopher Fischer ein. Das 0:3 aus Berliner Sicht fiel, nachdem Olver den Puck verloren hatte. Glen Metropolit traf für die Adler. Für André Rankel waren diese beiden Tore am Ende der Knackpunkt des Ganzen. "Wir haben im zweiten Drittel den Anfang verschlafen", sagte der Eisbären-Kapitän. "Zwei Tore nach individuellen Fehlern, das darf in Mannheim nicht passieren."
Dabei war Mark Olvers schräge Vorstellung ja nach dem 0:3 noch nicht vorbei. Der Kanadier leitete noch die - erfolglose - Berliner Aufholjagd ein. Ein Schuss von Micki DuPont sprang von Olvers Knie ins Mannheimer Tor. Laurin Braun gelang sogar noch das Tor zum 2:3, doch im letzten Drittel reichte es nicht zu mehr für die Berliner. Es blieb beim 2:3 (0:1, 2:2, 0:0), diesmal reichten Mannheim drei Tore Vorsprung zum Sieg. (Tsp)