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Optimistisch. Der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper.
© dpa/Schlesinge

Spitzensportförderung: Eine Reform für die Form

Bundesinnenminister Thomas de Maizière stellt heute Teile der geplanten Reform der Spitzensportförderung vor. Kürzungen wird es wohl nicht geben.

Für den Olympischen Sport in Deutschland steht viel auf dem Spiel, deshalb sind die Verantwortlichen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) derzeit wohl auch so sehr um Ausgleich bemüht. Bevor an diesem Mittwoch der Bundesinnenminister Thomas de Maizière im Sportausschuss des Bundestages Teile der geplanten Reform der Spitzensportförderung vorstellt, betonte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper, er sehe die Reform auf einem guten Weg. Die Diskussionen mit dem Bundesministerium des Innern (BMI) seien zwar nicht immer einfach gewesen. „Aber wir haben durchaus schon einige Elemente gefunden, dieses Ziel zu erreichen“, sagte Vesper.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat de Maizière bereits darauf verwiesen, dass es bei der Sportförderung keine Kürzung gebe. Entsendungskosten zu Olympia fielen im nächsten Jahr nicht an – und die Kosten für die deutsche Olympiabewerbung fielen weg.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann und de Maizière werden gemeinsam am Mittwoch dem Sportausschuss die bisherigen Ergebnisse vorstellen. Am 18. Oktober diskutieren die Sportverbände auf einer Sitzung in Frankfurt darüber, ehe es am 19. Oktober eine öffentliche Anhörung des Sportausschusses im Bundestag gibt.

Fertig sei man mit der Arbeit aber noch keinesfalls. „Jetzt kommt erst mal die Arbeit innerhalb des Sports. Und die Diskussionen mit dem BMI gehen weiter. Wir hoffen, dass wir rasch zu einem Endergebnis kommen“, sagte Vesper. Die Reform setze stärker auf das Potenzial der Zukunft, weniger auf die Ergebnisse der Vergangenheit. „Ich erhoffe mir von der Reform, dass die Gelder zielgerichtet, sportfachlich begründet und effizient eingesetzt werden“, sagte Vesper.

Die olympische Erfolgsbilanz des deutschen Sports ist massiv rückläufig. Seit den Sommerspielen 1992 hat sich die Medaillenausbeute fast halbiert: In Barcelona holten deutsche Athleten 82 Medaillen, in Rio waren es noch 42. Vor allem die Strukturen der Förderung müssten angegangen werden. „Geld ist eine notwendige Bedingung, um erfolgreich zu sein, aber keine hinreichende“, sagte Vesper. „Man muss die Strukturen so verbessern, dass das Geld auch bei den Sportlern und dem Wettbewerb landet.“ (dpa/Tsp)

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