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Albas Trainer Aito Garcia Reneses sah am Dienstag nicht viel Positives.
© Jörg Carstensen/dpa

Alba Berlin im Eurocup: Eine Niederlage zum Lernen

Gegen Limoges spielte Alba mit dem jüngsten Team der Vereinsgeschichte. In schwierigen Phasen fehlte den Berlinern die Stabilität.

Aito Garcia Reneses musste sich alle Mühe geben, um nach dem verlorenen Eurocup-Heimspiel gegen Limoges CSP etwas Positives zu finden. „Das einzig Gute“, sagte Albas Trainer, „ist, dass wir den direkten Vergleich gewonnen haben.“ Da die Berliner das Hinspiel in Frankreich mit acht Punkten Vorsprung für sich entschieden hatten, reichte das 78:84 am Dienstagabend, um im Falle von Punktgleichheit vor den Franzosen zu bleiben.

Auch wenn Reneses sichtlich unzufrieden mit der Leistung seines Teams war, wollte er die dritte Niederlage im achten Eurocup-Spiel nicht dramatisieren. Alba ist schon seit einer Woche für die Runde der besten 16 qualifiziert und hat weiter gute Chancen auf Platz zwei.

Spielerisch boten die Berliner aber eine sehr überschaubare Leistung. Bis zur Halbzeit hatte Alba das Geschehen im Griff, ohne dabei zu glänzen. Zu Beginn des dritten Viertels trafen die Berliner zwei schnelle Würfe und bauten ihre Führung sogar auf zehn Punkte aus. „Manche Spieler dachten da wohl, wir gewinnen sicher“, sagte Reneses.

Plötzlich lief bei Alba aber nichts mehr. Mehr als acht Minuten lang gelang den Gastgebern kein Punkt aus dem Spiel. Mit einem 12:0-Lauf ging Limoges erstmals in Führung. Abgesehen von den zwei erfolgreichen Würfen zu Beginn des Viertels lautete die verheerende Bilanz 3:23. Alba fehlte in dieser Phase jegliche Sicherheit und das machte sich vor allem durch ständige Ballverluste bemerkbar. „Wir sind mit ihrem Druck nicht klargekommen und hatten zu viele Turnover – vor allem ich selbst“, sagte Luke Sikma. „Limoges hat um den Einzug in die nächste Runde gekämpft und wir hatten nicht die richtige Intensität.“ Am Ende hatte Alba 17 Ballverluste und nur drei Steals.

Für Reneses steht die individuelle und mannschaftliche Entwicklung aber über dem Ergebnis. Zumal man die Niederlage einordnen muss. Denn Alba ging ohne die verletzten Peyton Siva und Niels Giffey mit dem jüngsten Team der Vereinsgeschichte ins Spiel. Im Kader standen in Kresimir Nikic, Bennet Hundt und Jonas Mattisseck drei Teenager. Dazu kamen in Stefan Peno und Tim Schneider zwei 20-Jährige. Dass es da in schwierigen Phasen gegen eine deutlich erfahrenere Mannschaft Probleme geben kann, ist klar und Teil des Reifeprozesses, den Reneses konsequent forciert. Und einen weiteren positiven Aspekt hatte der Abend dann doch noch, auch wenn ihn der Trainer ausnahmsweise nicht ansprach: Aus solch einem Spiel können die jungen Berliner nur lernen.

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