Eurocup: Alba Berlin unterliegt Limoges
Nach ordentlichem Beginn verliert Alba im dritten Viertel plötzlich den Faden. Besonders weh tut Alba die Niederlage aber nicht.
Gegen Ende des zweiten Viertels machte Spencer Butterfield eine Geste, die man seit dieser Saison in der Fußball-Bundesliga bestens kennt. Albas Shooting Guard malte mit den Zeigefingern seiner zwei Hände ein Rechteck in die Luft und brachte damit seinen Unmut über die Leistung des Schiedsrichters zum Ausdruck. In einer Aktion hatten die Gäste von Limoges CSP gleich zweimal hart an der Grenze zum Foulspiel verteidigt, die Referees hatten aber kein Einsehen mit Butterfield und schauten sich die Szene nicht noch einmal auf dem Monitor an. An den Schiedsrichtern lag es aber nicht, dass Alba Berlin gegen die Franzosen am Dienstag vor 7878 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof 78:84 (26:18, 21:24, 10:23, 21:19) verlor.
Besonders weh tut Alba die Niederlage nicht. Die Mannschaft von Aito Garcia Reneses war schon vor dem Spiel für die Runde der besten 16 im Eurocup qualifiziert. "Wir waren zu ungeduldig und haben zu viele Bälle in den ersten Sekunden verloren", sagte Reneses. "Im dritten Viertel haben wir wohl gedacht, dass wir sicher gewinnen und waren dann mental nicht bereit."
Albas Trainer musste wie beim Sieg in Würzburg am Samstag erneut auf Peyton Siva verzichten. Der US-Spielmacher leidet immer noch an den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung. Für ihn rückte der 19 Jahre alte Bennet Hundt in die Rotation.
Zu Beginn des dritten Viertels gab es einen Bruch
Für die Franzosen ging es um deutlich mehr als für Alba. Die Gäste kämpfen noch um den Einzug in die nächste Runde und wurden von ein paar Dutzend in der Halle verteilten Franzosen unterstützt.
Sie starteten dann auch sehr motiviert. Wiederholt zog Limoges aggressiv zum Korb und erzielte im ersten Viertel immer wieder Punkte durch einfache Korbleger. Alba versuchte in dieser Phase an der Dreierlinie zu pressen, ließ dabei aber zu viele Lücken in der Zone. Nach einigen Minuten stellten sich die Berliner besser auf den Gegner ein und bauten ihre Führung bis auf acht Punkte aus. Dabei drehte mit Tim Schneider vor allem ein Spieler auf, der sonst nicht unbedingt als Punktesammler bekannt ist. In der ersten Halbzeit erzielte das Berliner Talent neun Punkte und traf alle seine Würfe.
Zu Beginn des dritten Viertels gab es jedoch einen Bruch im Spiel von Alba. Das Team agierte plötzlich unkonzentriert und leistete sich zu viele Ballverluste. Oft fehlte nun eine ordnende Kraft, wie sie Siva oft ist. Hundt war zwar in der Defensive sehr bemüht, bei Ballbesitz lief das Spiel aber meist an ihm vorbei. Da Limoges sich zudem mehr Rebounds sicherte und Danny Gibson mit 16 Punkten eine starke Leistung zeigte, schmolz Albas Vorsprung schnell zusammen. Vier Minuten vor Ende des dritten Viertels gingen die Gäste dann sogar erstmals in Führung. Diese wuchs schnell auf neun Punkte an und Alba wirkte total verunsichert.
Nach dem miserablen dritten Viertel agierte Alba im Schlussabschnitt zwar wieder etwas konzentrierter und kämpfte um den Anschluss. Stefan Peno erhöhte sein Punktekonto als treffsicherster Berliner auf 13, für eine erfolgreiche Aufholjagd reichte das aber nicht.