Alba Berlin besiegt San Antonio Spurs: Ein Moment für die Ewigkeit
Einen Titel haben die Basketballer von Alba Berlin am Mittwochabend zwar nicht gewonnen, trotzdem wird der Sieg gegen NBA-Meister San Antonio einen festen Platz in der Vereinschronik finden. Ein Kommentar.
Was macht man mit so einem Sieg? Tagelang feiern? In den Briefkopf aufnehmen? Oder doch lieber ganz schnell abhaken? Alba Berlins Basketballern war bei aller Freude über ihren 94:93-Sensationserfolg gegen die San Antonio Spurs die Unsicherheit über den Wert des Siegs anzumerken. Schließlich war es nur ein Testspiel, der NBA-Champion stand noch am Beginn seiner Saisonvorbereitung, am Freitag und Sonntag bereits muss Alba in Bonn und gegen Ulm wieder um Bundesligapunkte kämpfen. Trotz alledem: In der 25-jährigen Geschichte des Berliner Vereins stellt der Mittwochabend ohne Zweifel einen Höhepunkt dar.
Denn der Sport lebt nicht nur von Tabellen, Ergebnissen und Titeln – sondern auch von Emotionen und Geschichten. Ein Blick in die Augen der Alba-Profis genügte, um zu erkennen, dass sie diesen Abend nie vergessen werden. Und dass sie aus dem Erfolg gegen ihre Idole aus Übersee womöglich noch viel Selbstvertrauen ziehen können. Für die Berliner Fans wird das Spiel einen ähnlichen Platz einnehmen wie der legendäre 141:127-Sieg nach fünf Verlängerungen gegen Bosna Sarajewo im Jahr 2007. Oder die Busreise zum Eurocup-Final-Four 2010 nach Vitoria, die die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull nötig gemacht hatte. Ein Abend, von dem man sagen kann: Weißt Du noch? Oder: Ich war dabei!
Weder gegen Sarajewo noch in Vitoria oder gegen San Antonio haben die Berliner einen Titel gewonnen. Trotzdem machen diese Spiele einen großen Teil der Identität des Vereins aus. Alba wird das Ergebnis und Datum des Spiels gegen die Spurs wohl auf T-Shirts drucken. Bei den Spielern und Fans wird sich der Mittwochabend aber zu Recht eine Etage tiefer verankern – unter der Haut.