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Der Neue und der Alte. Witold Banka (l.) wird im Januar neuer Präsident der Wada und folgt damit auf den Schotten Craig Reedie (r.).
© Grzegorz Celejewski/Agencja Gazeta/REUTERS

Whistleblower sollen geschützt werden: Ein Hauch von Hoffnung im Kampf gegen Doping

Die Wada will mit löblichen Reformen den Kampf gegen Doping neu aufnehmen. Doch gegen ein grundlegendes Dilemma wird sie kaum ankommen. Ein Kommentar.

Sicher doch, die neue inhaltliche wie personelle Ausrichtung im Kampf gegen Doping macht Hoffnung. Witold Banka wird im Januar neuer Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada). Banka, Mitglied der Russland- kritischen PiS-Partei in Polen, wird keine Scheu vor der Konfrontation mit Moskau haben. Mehr denn je dürfte mit ihm an der Spitze die Teilnahme Russlands an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio nach den mutmaßlichen Manipulationen gefährdet sein.

Hoffnung im Kampf gegen die Betrüger machen zudem neue Bestimmungen, die am Donnerstag auf der Wada-Konferenz in Kattowitz beschlossen wurden. So sollen Hinweisgeber für Dopingverstöße besser geschützt werden. Wer sogenannte Whistleblower bedroht, soll sanktioniert werden.

Dem sauberen Sport zuträglich ist sicher auch, dass künftig die Wada entscheidet, wer an den Olympischen Spielen teilnehmen darf und nicht wie bisher das Internationale Olympische Komitee (IOC). Schließlich zeigte das Beispiel Russland, dass sich das IOC als Ausrichter wahnsinnig schwer tut, wirtschaftlich potente Partner auf ihre Integrität abzuklopfen.

Das alles sollte aber nicht davon ablenken, dass die Möglichkeiten gegen Betrüger im Sport vorzugehen, erschreckend gering sind. Die Dopingsünder sind, wenn sie sich nicht dumm anstellen, den Dopingjägern meist um Längen voraus. Das liegt daran, dass in den meisten Ländern das nötige Geld für einen ernstzunehmenden Anti-Doping-Kampf fehlt.

Banka nahm in Kattowitz diesbezüglich die Sponsoren in die Pflicht. Doch Sponsoren interessieren vor allem Rekorde. Dopingsünder dagegen stören, sie sind nicht gut fürs Geschäft. Es ist dies das große Dilemma des Sports.

Martin Einsiedler

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