DFB-Pokal: Dynamo Dresden schlägt Schalke 04, HSV bei Energie Cottbus knapp durch
Der FC Schalke 04 hat sich im DFB-Pokal blamiert und ist bei Drittligist Dynamo Dresden ausgeschieden. Der Hamburger SV musste bei Energie Cottbus ins Elfmeterschießen.
Der FC Schalke 04 hat sich zum Abschluss der ersten Runde des DFB-Pokals als fünfter Club aus der Fußball-Bundesliga blamiert. Das Team von Trainer Jens Keller unterlag nach schwacher Leistung am Montagabend bei Drittligist Dynamo Dresden mit 1:2 (0:1). Fünf Tage vor dem Liga-Start bei Hannover 96 enttäuschten die Knappen vor 29 590 Zuschauern auf der ganzen Linie und verloren nach Treffern von Justin Eilers (24. Minute/Foulelfmeter) und Nils Teixeira (49.) erstmals seit 1991 wieder ein Auftaktspiel im Pokal. Joel Matip (78.) gelang nur noch der Anschluss.
„Die erste Halbzeit haben wir ziemlich verschlafen. Wir sind Champions-League-Teilnehmer, da können wir mit einer solchen Leistung nicht zufrieden sein“, ärgerte sich Schalkes Abwehrspieler Marco Höger in der ARD. Teamkollege Klaas-Jan Huntelaar sprach von einer „ärgerlichen“ Niederlage. Rundum zufrieden war Dynamo-Coach Stefan Böger: „Wir haben unheimlich leidenschaftlich gespielt von der ersten bis zur letzten Minute.“ Auch Torschütze Eilers war happy: „Wir sind gestern mit dem Traum ins Bett gegangen. Jetzt haben wir es geschafft und sind superfroh.“
HSV zittert sich in Runde zwei
Zum Auftakt der neuen Spielzeit ist der Hamburger SV der nächsten Blamage nur knapp entgangen. Erst im Elfmeterschießen sicherte der Fußball-Bundesligisten am Montag in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 4:1 den Sieg beim Drittligisten Energie Cottbus, nachdem es nach 120 Minuten 2:2 (1:1, 0:1) gestanden hatte. René Adler hielt im Nervenduell gleich zweimal gegen Fabian Pawela und Sven Michel. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen, so haben wir uns das nicht gewünscht, aber wir haben zu viele Fehler gemacht“, sagte René Adler „Cottbus hat es gut gemacht, das muss man anerkennen, aber so ist das öfter in einem Pokalspiel.“
Manuel Zeitz hatte die Lausitzer per Foulelfmeter in Führung gebracht (10. Minute). HSV-Verteidiger Heiko Westermann markierte für die erst ab der zweiten Halbzeit besser spielenden Gäste den Ausgleich (70.).
Die HSV-Führung durch einen direkt verwandelten Freistoß von Kapitän Rafael van der Vaart in der Verlängerung (96.) konterte Sven Michel (105.) noch einmal. Der in die 3. Liga abgerutschte ehemalige Erstligist FC Energie präsentierte vor 16 384 Fans im Stadion der Freundschaft die bekannten Tugenden. „Wir wollen mutig auftreten“, hatte Trainer Stefan Krämer angekündigt. Der seit Saisonbeginn in Cottbus arbeitende Chefcoach sah sich gleich bestätigt. Mit viel Aufwand und Einsatz stemmte sich sein Team mit nur noch drei Spielern aus der Zweitliga-Abstiegsmannschaft der Vorsaison gegen einen auch zum Beginn der neuen Saison zunächst indisponierten HSV.
Als Hamburgs Torwart Adler bei einem Abwehrversuch den verbissen kämpfenden Fanol Perdedaj umrammte, zeigte Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer auf den Elfmeterpunkt. Zeitz ließ sich die Chance nicht entgehen. Am harmlosen Auftritt der Gäste, bei denen mit dem Schweizer WM-Teilnehmer Valon Behrami nur ein Neuzugang in der Startelf stand, änderte der Rückstand zunächst nichts.
Nur gegen Marcell Jansen und Ivo Ilicevic musste Energie-Torwart Kevin Müller ernsthaft eingreifen (15.). Ein Ball von van der Vaart rollte am Tor der Gastgeber vorbei (37.). Der Außenseiter hätte sogar seine Führung ausbauen können, wenn er einen der verheißungsvollen Konter besser ausgespielt hätte. So aber erhöhte der HSV mit dem eingewechselten Pierre-Michel Lasogga den Druck. Westermann köpfte eine Freistoß-Flanke von van der Vaart ein. Nach einer spannenden Verlängerung mit Chancen auf beiden Seiten rettete Adler schließlich seinem Team das Weiterkommen. „Ich bin stolz auf die Leistung, aber traurig, dass wir uns nicht belohnt haben“, sagte Stefan Krämer, der Trainer des FC Energie Cottbus.
Kickers Offenbach gelingt Überraschung
Kickers Offenbach hat in Unterzahl die Pokal-Sensation gegen den Fußball-Zweitligisten FC Ingolstadt geschafft. Nach torlosen 120 Minuten zog der Viertligist durch ein 4:2 im Elfmeterschießen in die 2. Runde des DFB-Pokals ein und darf sich über zusätzliche Einnahmen von 268 000 Euro freuen. Im Krimi vom Punkt versagten Ingolstadt die Nerven. Pascal Groß scheiterte an Kickers-Keeper Daniel Endres, Danny da Costa drosch die Kugel in den Offenbacher Abendhimmel. Beim OFC verwandelten alle Schützen sicher.
Vor 7300 Zuschauern spielte der Zweitligist mehr als 70 Minuten in Überzahl, nachdem Offenbachs Sascha Korb kurz nach dem Wechsel wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah. Ingolstadt konnte die numerische Überlegenheit jedoch nicht nutzen und enttäuschte auf ganzer Linie.
Die Kickers gingen die Partie couragiert an, brachten nach vorn aber wenig zustande. Allerdings gestattete der Regionalligist auch dem Favoriten kaum Möglichkeiten. Die zweite Hälfte begann für die Hausherren mit einem herben Rückschlag, als der bereits verwarnte Korb nach einem unnötigen Foul mit Gelb-Rot vom Platz flog.
Den Oberbayern fiel dennoch weiter wenig ein. Abwehrchef Benjamin Hübner (58.) vergab per Kopf aus Nahdistanz die Führung, ansonsten geriet der dezimierte OFC kaum in Gefahr. Mit unbändigem Kampfgeist verteidigten die Hessen ihr Gehäuse und feierten das Erreichen der Verlängerung. Dort schwanden den Hausherren die Kräfte, doch Ingolstadt blieb den Nachweis der größeren Klasse schuldig. So fiel die Entscheidung in der Elfmeter-Lotterie, in der der Außenseiter das große Los zog. (dpa)
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