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Dürens Trainer Tommi Tiilikainen ist am Spielfeldrand überaus emotional.
© Imago

Gegner der BR Volleys: Dürens Trainer Tiilikainen ist ein Finne mit Feuer

Dürens finnischer Trainer Tommi Tiilikainen ist erst 29 Jahre alt. An diesem Sonntag will er den Tabellenführer BR Volleys ärgern.

Von Johannes Nedo

Die Altersfrage begleitet Tommi Tiilikainen seit mehr als fünf Jahren, und er ist sicher, dass sie ihn noch eine Weile begleiten wird. Seitdem der Finne 25 Jahre alt ist, trainiert er Profi-Mannschaften. Mittlerweile ist Tiilikainen 29 Jahre alt, und immer noch ist er der Chef von Spielern, die älter sind als er. Mit dem Altersunterschied geht er daher ganz rational um. „Wenn man Laufen lernen will, muss man loslaufen. Genauso ist es mit dem Trainieren“, sagt er. Mit dieser Einstellung geht der neue Dürener Trainer auch die Bundesliga-Partie bei den BR Volleys an. An diesem Sonntag in der Max-Schmeling-Halle (16 Uhr/live auf sportdeutschland.tv) will er sich erst gar nicht davon einschüchtern lassen, dass seine viertplatzierte Mannschaft auf den favorisierten Tabellenführer trifft, der bisher noch keinen Satz abgegeben hat. „Wir werden uns gut schlagen. In unseren Köpfen werden wir die Favoriten sein“, sagt er.

Tiilikainen ist Optimist – und sehr erfolgreich. Nachdem er seine aktive Karriere im Alter von 18 Jahren wegen Rückenverletzungen beenden musste, wurde er früh Trainer und arbeitete sich schnell nach oben. Seinen Ex-Klub in Finnland, Kokkolan Tiikerit, führte er innerhalb von vier Jahren zu drei Meistertiteln und drei Pokalsiegen. Seit dieser Saison ist er verantwortlich in Düren. Der Verein hat sich seit dem vergangenen Jahr darauf festgelegt, auf junge Trainer und deren neue Herangehensweisen zu setzen. In der Vorsaison betreute Anton Brams als U-30-Coach die Mannschaft. Weil sich der gebürtige Berliner jedoch intensiver um eine von ihm entwickelte Spielanalyse-Software kümmern wollte, hörte er in Düren auf. Nun soll Tiilikainen den Weg fortsetzen, mit modernen Methoden den Dürener Volleyball voranzubringen.

Tiilikainen setzt auf positive Ausstrahlung

„Es wäre nicht clever, neues Wissen nicht zu nutzen“, sagt er. Tiilikainen will im Verein ein Umfeld schaffen, so dass alle auf der gleichen Wellenlänge sind. „Denn nur so verbessert sich jeder im Team – auch ich will mich verbessern. Sonst verschwenden wir alle nur Zeit“, betont er. Während des Trainings stellt er etwa viele kleine Aufgaben, die die Mannschaft nur gemeinsam lösen kann. Das stärkt ganz nebenbei den Zusammenhalt.

Mit seiner Zuversicht und den neuen Methoden kommt Tiilikainen bisher sehr gut an in Düren. „Er steht dem Team mit seiner positiven Ausstrahlung immer zur Seite und hat den Spielern bereits eine beeindruckende mentale Stärke vermittelt“, lobt Rüdiger Hein, der Geschäftsführer des Vereins. „Die Mannschaft geht für ihn wirklich durchs Feuer.“ So besiegte sie Vizemeister VfB Friedrichshafen mit 3:0. Ihn selbst habe diese starke Leistung nicht überrascht, sagt Tiilikainen. „Wir haben eine große Qualität im Kader und werden immer besser.“

So schreckt Tiilikainen auch nicht davor zurück, mit seiner Mannschaft große Ziele anzupeilen. Trotz der starken Konkurrenz aus Berlin, Friedrichshafen und Frankfurt will er mit Düren in das Play-off-Finale einziehen. „Warum sollten wir nicht auch bereit für die großen Momente sein?“, sagt er.

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