Weltklasse auf der Rennbahn Hoppegarten: Duelle der Scheichs
In Hoppegarten ist am Wochenende ganz großer Aufgalopp: Die Pferde aus Dubai und Katar werden den Großen Preis von Berlin wohl unter sich ausmachen.
Rennbahneigner Gerhard Schöningh gibt sich seit Jahren Mühe, das Niveau seiner Veranstaltungen auf der Rennbahn in Hoppegarten mit neuen Ideen nach oben zu treiben. Und die Anstrengungen des Mannes vom Niederrhein lohnen sich, auch für die Zuschauer. Denn an diesem Wochenende (Beginn der Rennen ist an beiden Tagen um 14 Uhr) ist großer Aufgalopp im Hoppegarten. Bereits am Samstag soll den Zuschauern mit dem gut besetzten Rennen um den Hoppegartener Steherpreis über die 2800 Meter Distanz ein erster Höhepunkt präsentiert werden. Der Große Preis von Berlin wird dann am Sonntag das Highlight sein. Es ist das Ereignis schlechthin in dieser Berliner Rennsaison. Mit einer Gesamtprämie in Höhe von 155.000 Euro ist der Große Preis von Berlin dotiert und zählt als eines von sieben Rennen der europäischen Gruppe I in Deutschland. So werden die besten dreijährigen und älteren Rennpferde über eine Strecke von 2400 Meter an den Besuchertribünen vorbeirauschen. Gerhard Schöningh erwartet „spannende Rennen und außergewöhnlich starke Pferde“.
Das Starterfeld sei schon imposant, sagt Schöningh: "Drei Pferde kommen aus führenden Trainingsquartieren Europas und gehören Scheich Mohammed, Herrscher von Dubai, und seinem Sohn Hamdan sowie dem Herrscherhaus der Al Thanis aus Katar." Die Rede ist von Old Persian, French King und Communique. Denn es werden wieder einmal die Pferde der Scheichs sein, die unter sich um die Wette vorne weggaloppieren werden.
Einer der weiß, wie es sich anfühlt auf deutschem Boden zu gewinnen, ist Olivier Peslier. Auf dem Rücken von French King konnte der 46-jährige Jockey aus Frankreich mit dem Carl Jaspers-Preis in Köln und dem Großen Hansa-Preis in Hamburg schon zwei Triumphe im Rennjahr 2019 einfahren. Nun könnte es für ihn das deutsche Triple werden - wenn er das Hauptrennen am Sonntag für sich entscheidet.
Der Veranstalter rechnet mit 15.000 Besuchern
Doch William Buick, der 31-jährige Star-Jockey aus dem wohl mächtigsten Rennstall der Welt, dem Godolphin Stall von Eigentümer Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum aus Dubai, hat etwas dagegen. „Ich freue mich sehr auf das Rennen im Hoppegarten“, sagte er. Buick wird auf dem vier Jahre alten Hengst Old Persian, der von Charlie Appleby trainiert wird, sein Debüt in Berlin-Hoppegarten geben. Blickt man auf den Anfang der Saison 2019, so hat Buick mit Old Persian in Meydan das Sechs-Millionen-Dollar Rennen in Dubai gewonnen. Bei seinem vergangenen Auftritt konnte Buick in Epsom, einer Vorstadt von London nicht glänzen, am Ende galoppierte er als Siebter ins Ziel. Allerdings ist Buick nach einer kleinen Verletzungspause wieder zurück im Sattel und möchte wieder ganz vorne angreifen - so wie der Vorjahressieger des Großen Preises von Berlin, der ebenso aus dem Reitstall von Dubai-Herrscher Mohammed bin Raschid Al Maktoum kam.
Es könnte aber auch zu einem Familienduell kommen. Sohn Hamdan ist nämlich der Besitzer von Communique, der vom englischen Erfolgs-Trainer Mark Johnston ausgebildet wird.
Insgesamt rechnet der Veranstalter mit 15.000 Besuchern. 15 Rennen werden am Samstag und Sonntag stattfinden, darunter drei internationale Listenrennen über die Strecken von 1200, 1800 und 2800 Meter. Aus sechs verschiedenen Ländern werden Pferde anreisen - größtenteils aus Frankreich und England. Österreich, Polen, Ungarn und Tschechien werden auf der Galopprennbahn vertreten sein. Am Ende werden es wahrscheinlich jedoch besonders die Pferde der Scheichs sein, die an diesen Tagen die Rennsportszene im Osten Berlins dominieren werden.
Kristina Smirnov
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