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Wohin? Dirk Nowitzki könnte Dallas im Sommer verlassen.
© Reuters

NBA: Dirk Nowitzki: Keine Lust auf Austrudeln

Nach dem Aus in den Play-offs könnte Dirk Nowitzki die Mavericks verlassen. Er wird aber wohl in Dallas bleiben - ohne echte Chance auf einen Titel. Ein Kommentar.

Dirk Nowitzki liebt die Intensität und Spannung der Play-offs, den Kampf um jeden Ballbesitz und die Konzentration auf den letzten Wurf. Seit der Nacht zu Dienstag wird der 37-Jährige seinen Lieblingsteil der NBA-Saison aber im Urlaub verbringen, wieder einmal. Seine Dallas Mavericks verloren gegen Oklahoma City mit 104:118, die 1:4-Niederlage in der Play-off-Serie bedeutete für die Texaner zum dritten Mal hintereinander das Aus in der ersten Runde. Mehr war nicht drin für die deutlich unterlegenen und von Verletzungen gebeutelten Mavericks, die seit dem Gewinn des NBA-Titels 2011 auf der Suche nach Spielern sind, die Nowitzki noch einmal in Reichweite der Meisterschaft bringen können.

Dallas befindet sich in diesem Sommer mehr denn je an einem Scheideweg: Der Klub kann sich dafür entscheiden, weiter auf Nowitzki zu setzen – und mindestens bis zum Karriereende des Deutschen nichts mit dem Titelrennen zu tun zu haben. Oder die Mavericks wagen den großen Umbruch, sparen Geld und stellen langfristig die Weichen für die Zukunft. Dieser „rebuilding“-Prozess würde allerdings bedeuten, die Klublegende Nowitzki ziehen zu lassen.

Nowitzki will so erfolgreich wie möglich spielen

Dirk Nowitzki besitzt die Option, bis zum 22. Juni aus seinem Vertrag für die kommende Saison auszusteigen. Er hat mehrfach gesagt, dass er daran eigentlich kein Interesse hat und bis zum Ende seiner NBA-Laufbahn in Dallas bleiben will, vielleicht sogar über das Vertragsende im Sommer 2017 hinaus. Auch Mavericks-Coach Rick Carlisle sagte nach dem Ausscheiden, er werde notfalls sogar nach Deutschland fliegen, um Nowitzki zum Verbleib in Dallas zu überreden. Das einzige Problem: Der Deutsche will auch im hohen Basketball-Alter so erfolgreich wie möglich spielen, ein gemütliches Austrudeln widerspricht seiner Mentalität. Auch gegen Oklahoma City war er klar der beste Spieler seines Teams.

Einen radikalen Neuaufbau wird es mit Nowitzki also nicht geben, in diesem Fall würde er sich wohl einem Team anschließen, bei dem er um den Titel mitspielen kann. Die Alternative: Dallas versucht wie in den vergangenen Jahren, aus bezahlbaren Ex-Stars, Talenten und anderswo Gescheiterten rund um seinen Star ein Team zu basteln, das konkurrenzfähig ist. Coach Carlisle hat es in dieser Disziplin zu einer gewissen Meisterschaft gebracht. Die erste Play-off-Runde scheint mit dieser Strategie aber das Maximum für Dallas zu sein. Und es deutet nichts darauf hin, dass ausgerechnet in diesem Sommer der lang ersehnte große Transfercoup gelingt, der die Mavericks wieder zum Titelkandidaten macht.

Es könnte rosigere Aussichten geben für Dallas

Nowitzki hat sich immer loyal gegenüber seinem Team gezeigt, umgekehrt gilt dasselbe für Mavericks-Besitzer Mark Cuban. Wahrscheinlich wird Nowitzki also in Dallas bleiben, das zusammengewürfelte Team wird mit geringen Erwartungen in die Saison starten. Carlisle wird taktische Kniffe finden, um bessere Mannschaften zu ärgern und die Play-offs zu erreichen. Dort werden die Mavericks kämpfen und ehrenvoll ausscheiden. Natürlich: Es könnte rosigere Aussichten geben für Dallas. Angesichts der engen Verbundenheit zwischen dem Klub und dem besten Spieler der Vereinsgeschichte ist es aber nur logisch und fair, dass Nowitzki und die Mavericks die letzten Jahre des Deutschen gemeinsam gehen.

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