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In Spanien will Red Bull angreifen. Max Verstappen landete im Qualifying auf Platz vier.
© Zuma Press/dpa

Vor dem Großen Preis von Spanien: Die Verfolger in der Formel 1 rüsten auf

Nach den ersten vier Rennen verbessern Red Bull, Ferrari und Co ihre Autos. Doch im Qualifying liegen erneut die Mercedes-Piloten Bottas und Hamilton vorne.

Traditionell ist der Große Preis von Spanien (15.10 Uhr, live auf RTL) noch einmal ein kleiner Neustart für alle in der Formel 1. Vor dem fünften Rennen der Saison haben die Teams ihre Autos stark überarbeitet. Das ist auch nötig: Nach den ersten vier Rennen müssen vor allem Ferrari und Red Bull technisch aufrüsten, wenn sie noch verhindern wollen, dass die Mercedes-Piloten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton schon sehr früh in der Saison davonfahren.

Bei Ferrari gibt es daher nicht nur weitere Updates des bereits in Baku an den Start gebrachten neuen Aerodynamikpakets, sondern auch einen neuen Motor, der eigentlich erst für den Großen Preis von Kanada im Juni geplant war. „Barcelona ist das Rennen, bei dem fast alle Rennställe teils erhebliche Verbesserungen bringen. Also erwarten wir von unseren Gegnern einen Schritt nach vorne“, sagt der italienische Teamchef Mattia Binotto. „Wir müssen aufholen. Der Schlüssel zum Erfolg im weiteren Verlauf dieser Saison liegt in der Entwicklung.“

Dazu liefert auch Ferraris Spritpartner eine verbesserte Variante des Kraftstoffs, der in den Laboren am Hamburger Hafen hergestellt wird. Zusammen sollen Motor und Benzin-Mix mindestens zehn PS mehr Leistung bringen.

Auch Red Bull will sich technisch verbessern, um Max Verstappen die Chance zu geben, doch noch der jüngste Weltmeister aller Zeiten zu werden. Für Red-Bull-Motorsportkoordinator Helmut Marko hat der Holländer bisher am besten von allen Fahrern abgeliefert: „Hamilton, Bottas, Vettel und Leclerc hatten bisher Höhen und Tiefen. Nur Max war fehlerlos und hat immer das Maximale aus dem Auto herausgeholt – manchmal sogar mehr“, sagt der Österreicher. „Max ist reif für den Titel. In Barcelona müssen wir jetzt beweisen, dass wir es auch sind.“

Bislang hat Mercedes trotz der Neuerungen bei der Konkurrenz die Nase vorn

Am Fahrer liegt es also Marko zufolge nicht – sondern am Auto. „Bisher war fehlender Abtrieb unser Problem. Die Konzeption des Autos war wegen der fehlenden Motorleistung unseres ehemaligen Motorpartners in den letzten Jahren eher auf Effizienz ausgelegt“, sagt Marko. „Wir verloren am Anfang deshalb Zeit in den Kurven. Honda hat aber deutlich an Leistung zugelegt, deshalb können wir jetzt reagieren. Angefangen mit Barcelona müssten uns die nächsten Rennen in die Karten spielen.“

Seine Euphorie wurde durch die Erkenntnisse aus den Trainings gebremst. Die Verbesserungen von Mercedes scheinen mehr zu bringen als alle Neuerungen bei Ferrari und Red Bull zusammen. Die Silberpfeile fuhren in den Trainings eher noch deutlicher vorne weg als zuletzt. Und am Samstag holte sich Bottas vor Hamilton im Qualifying die Pole Position. Sebastian Vettel und Max Verstappen kamen nur auf die Ränge drei und vier.

Wie haben sich die Motorhomes verändert?

Das Besondere am Rennen in Barcelona ist außerdem, dass jeder Rennstall sein Motorhome präsentieren kann. Die Motorhomes sind die mobilen Gebäude der Teams an der Rennstrecke und dienen als Basis für die Fahrer und Team-Mitglieder. Bei den Rennen zu Saisonbeginn mussten die Teams wegen der weiten Entfernung darauf verzichten. Welche Motorhomes haben sich verändert, welche sind vielleicht noch größer geworden?

Auch hier hat Red Bull wieder viel Arbeit investiert. Eine Holzkonstruktion im Stil einer Alpenhütte soll das neue Zuhause für Verstappen sein. Das Motorhome hat im Vergleich zum Vorgängermodell 27 Prozent mehr Raum. Es ist dreistöckig und bietet insgesamt 1221 Quadratmeter Platz. 417 Quadratmeter Holz aus Österreich wurden verbaut.

Investiert hat auch der Rennstall Racing Point: Dem Milliardär Lawrence Stroll, der Racing Point maßgeblich finanziert, war das bisherige Motorhome offenbar nicht mehr gut genug, sodass er für eine entsprechende Vergrößerung noch einmal tief in die Tasche griff. Zumindest hier spielt das Mittelfeld-Team nun in der Top-Liga.

Bei Mercedes hat man sich nicht an der Verbesserungs- und Vergrößerungsorgie der Motorhomes beteiligt. Nur für die Ingenieure gibt es einen neuen, speziell ausgerüsteten Truck. Vielleicht hilft die feine Verbesserung sogar, den Vorsprung auszubauen.

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