BR Volleys empfangen Aufsteiger: Die TSG Solingen hat kleine Ziele
Tabellenführer BR Volleys empfängt den Tabellenletzten TSG Solingen - der Bundesliga-Aufsteiger hat noch nicht den Mut in der neuen Klasse verloren.
Helmut Weissenbach und seine Spieler stecken in einer komplett neuen Situation. In der vergangenen Saison waren Niederlagen für den Manager und die Mannschaft der TSG Solingen eigentlich kein Thema. Sie waren nahezu unbesiegbar. Nur einmal verloren die Solinger, ansonsten wurden sie souverän Meister der zweiten Liga-Nord. Doch nun, da der Verein in die Bundesliga aufgestiegen ist, hat die Mannschaft von den bisherigen vier Spielen noch keines gewinnen können, überhaupt nur einen Satz hat sie für sich entschieden. „Wir lassen uns davon nicht verrückt machen“, sagt Weissenbach. „Wir tasten uns eben an das Bundesliga-Niveau heran.“
Deshalb betont der Manager auch vor dem Spiel des Tabellenletzten an diesem Sonntag beim Tabellenführer in Berlin (16 Uhr, Max-Schmeling-Halle), dass sich alle im Team einfach auf den großen Rahmen bei den BR Volleys freuen. „Es wird ein Fest für uns, dort zu spielen. An das Ergebnis haben wir dabei gar keine unrealistischen Erwartungen.“
Zumal Weissenbach schon froh ist, dass gegen die Berliner all seine Spieler fit sind. Zuletzt war Stammzuspieler Huib den Boer verletzt. „Das hat uns hart getroffen“, sagt der 49-Jährige. Als dann bei den Partien beim VCO Berlin und den Netzhoppers KW-Bestensee noch acht Spieler an Grippe erkrankt waren, wunderte es ihn nicht, dass Solingen zweimal unterlag. „Unser zweiter Anzug ist noch nicht so weit“, sagt Weissenbach. „Wir basteln eben noch an einigen Punkten.“
Lange war unsicher, ob die Solinger überhaupt in der Bundesliga antreten würden
Vor der Saison war nämlich lange gar nicht sicher, ob die Solinger überhaupt in der Bundesliga antreten können. Im April teilten die Klubverantwortlichen mit, dass sie den Sprung in die erste Liga nicht schaffen würden. Vom angestrebten Etat in Höhe von 200.000 Euro hatten sie erst 90.000 Euro zusammen. Dann sprang jedoch ein Sponsor ein und die TSG erreichte noch ihr Budgetziel. Schritt für Schritt wolle man sich nun verbessern, sagt Weissenbach. Neben einer Leistungssteigerung des Teams von Trainer Arno van Solkema gehört dazu mittelfristig auch eine neue Spielstätte. In der derzeitigen Sporthalle einer Schule treten die Solinger noch mit Ausnahmegenehmigung an, weil sie eigentlich zu niedrig ist. „Aber da sind andere Bundesligisten auch noch nicht viel weiter“, sagt Weissenbach.
Zum Beispiel der TSV Herrsching. Dessen Halle entspricht nicht den Anforderungen für ein Pokalhalbfinale und deshalb entschied die Liga am Freitagabend: die Partie wird am 24. November in Berlin ausgetragen.