DFB-Länderspiel gegen Holland: Die richtige Entscheidung: Trauern – und spielen
Vier Tage, nachdem sie die Terroranschläge in Paris aus der Nähe mitbekommen hat, spielt die deutsche Nationalelf wieder gegen Holland. Gut so. Ein Kommentar.
Es war keine leichte Entscheidung, die die Verantwortlichen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft treffen mussten. Wie soll man Fußball spielen, wenn man eigentlich trauern will? Trotz aller Bedenken ist es aber richtig, dass das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden am Dienstag wie geplant ausgetragen wird. Natürlich wird die Partie kein Spiel im eigentlichen Sinne sein, das Ergebnis ist nicht von Belang. Aber als Zeichen ist es umso wichtiger.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nennt das Spiel eine „Demonstration der Solidarität mit den Opfern“. Es sei wichtig, ein Zeichen „für unsere Werte und Kultur“ zu setzen. Das alte Sport-Mantra „The games must go on“ ist oft kritisiert worden, in seinem Kern ist es aber wahr und gültig. Der Terrorismus zielt darauf ab, uns zu erschüttern, zu verängstigen, unsere Lebensweise zu verändern. Insofern wäre eine Absage des Länderspiels ein Sieg für die Attentäter von Paris.
Dasselbe gilt für die Fußball-EM im kommenden Sommer in Frankreich. Natürlich ist ein über ein ganzes Land verteiltes Turnier mit 51 Spielen in vier Wochen, mit Fans aus ganz Europa und etlichen Großveranstaltungen rund um die Spiele, weitaus schwerer zu sichern als ein einzelnes Länderspiel. Das wäre aber überall der Fall, nicht nur in Frankreich.
Es wird keine unbeschwerte EM, so viel steht fest. Der Fußball und der Rest der Sportwelt werden sich daran gewöhnen müssen. Und an die Haltung, die den Dienstagabend in Hannover und den kommenden Sommer in Frankreich bestimmen wird: Wir lassen uns nicht einschüchtern.