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Greg Monroe (links) wurde im Spiel am Mittwoch bei Alba Berlin von einem Zuschauer rassistisch beleidigt.
© Andreas Gora/dpa

Vorfall bei Alba Berlin gegen Bayern München: Die richtige Antwort auf Rassismus auf der Tribüne

Bayerns Greg Monroe wird von einem Zuschauer rassistisch beleidigt. Andere Fans melden den Vorfall, gegen einen 18-Jährigen wird ermittelt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Julian Graeber

Die Stimmung bei den Duellen zwischen Alba Berlin und Bayern München ist besonders. Seit ein paar Jahren haben die Fangruppen der besten deutschen Basketball-Klubs eine ausgereifte Abneigung entwickelt, die sich regelmäßig in Pfiffen und auch mal in Beschimpfungen entlädt. Am Mittwochabend ging ein Zuschauer beim Euroleague-Spiel in der Arena am Ostbahnhof allerdings zu weit. Viel zu weit. Der 18-Jährige soll Bayerns US-amerikanischen Center Greg Monroe rassistisch beleidigt haben. Keine Rivalität der Welt kann solch ein abscheuliches Verhalten rechtfertigen.

Rassistische Äußerungen lassen sich in großen Menschenmengen nicht gänzlich verhindern, sie dürfen aber nicht toleriert werden. Die Reaktion einiger Zuschauer war vorbildlich. Sie meldeten den Vorfall dem Sicherheitsdienst, der 18-Jährige bekam Hausverbot und die Polizei ermittelt nun. Monroe, der während des Spiels selbst nichts von den Beleidigungen mitbekommen hatte, stellte einen Strafantrag. Beide Vereine verurteilten die Äußerungen und lobten die Zivilcourage der umstehenden Zuschauer.

So gut wie beim Spiel von Alba gegen Bayern funktionieren die besonders im Fußball viel beschworenen Selbstreinigungskräfte von Fankurven leider nicht überall. Natürlich macht es auch einen Unterschied, ob sich ein Einzelner danebenbenimmt oder eine große Gruppe. Niemand muss sich in Gefahr bringen und selbst einschreiten. Wer weghört, macht sich allerdings mitschuldig. Manchmal reicht es schon, die richtigen Stellen zu informieren – wie am Mittwoch.

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