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Wirklich Warmlaufen mussten sich Unions Spieler nicht.
© dpa

Trainingsauftakt beim 1. FC Union: Die Neuzugänge bringen sich in Stellung

Mit 26 Spielern bestreitet der 1. FC Union den Trainingsauftakt. Dabei macht Neuzugang Keven Schlotterbeck gleich auf sich aufmerksam.

Ein bisschen Bammel hatten sie beim 1. FC Union vor dem Trainingsauftakt. Nein, die Verantwortlichen zitterten noch nicht vor den Partien gegen die Branchenriesen um Bayern München, Borussia Dortmund und Auftaktgegner RB Leipzig. Union befürchtete, dass es in der Zuschauerbox am Trainingsgelände zu eng werden könnte. Deshalb riet der Verein davor ab, die erste Einheit der Profis zu besuchen.

Rund 50 Fans und 20 Medienvertreter wagten sich trotzdem bei knapp 30 Grad am Samstagvormittag nach Köpenick. Die extra einbestellten Ordner und der Sicherheitschef mussten aber nicht eingreifen. Und es wurde sogar arrangiert, dass alle Anhänger und Journalisten die rund 90-minütige Einheit ausnahmsweise auf der Wuhleseite im Schatten beobachten konnten. Das hat es zuletzt in der Ära von Trainer Uwe Neuhaus gegeben, der inzwischen aber auch schon fünf Jahre weg ist.

Der aktuelle Trainer Urs Fischer betrat dann kurz vor 10 Uhr den Rasen. Die Spieler wurden einige Minuten später mit Beifall von den Fans begrüßt. Nach der Einheit, in die Ballübungen und ein kleines Trainingsspiel eingebettet waren, zeigte sich Fischer mit dem Ist-Zustand des Teams zufrieden. „Es ist gut angelaufen. Die Spieler kamen sehr fit aus den Ferien zurück“, sagte der Schweizer, auch wenn Mittelfeldspieler Grischa Prömel wegen Rückenproblemen vorzeitig in die Kabine ging.

Insgesamt 26 Spieler waren auf dem Feld, darunter mit Florian Flecker (TSV Hartberg), Julius Kade (Hertha BSC), Torwart Moritz Nicolas (Borussia Mönchengladbach), Robert Andrich (1. FC Heidenheim), Anthony Ujah (1. FSV Mainz 05), Sheraldo Becker (ADO Den Haag) und Keven Schlotterbeck (SC Freiburg) sieben Neuzugänge. Die Verpflichtung von Schlotterbeck gab der Verein rund eine Stunde vor dem ersten Training bekannt. Der Innenverteidiger wird für ein Jahr ausgeliehen. „Ich bin überzeugt, dass der Schritt zu Union der richtige für mich ist“, sagte Schlotterbeck. „Mein persönliches Ziel ist es, so viel Spielpraxis und Erfahrung wie möglich zu sammeln, und der Mannschaft zu helfen.“ Schlotterbeck lieferte sich im Trainingsspiel dann gleich einige intensive Zweikämpfte mit Ujah.

In Stürmer Marcus Ingvartsen (KRC Genk) fehlte noch ein Neu-Unioner. Der Däne wird wie der polnische Torwart Rafal Gikiewicz, der schwedische Stürmer Sebastian Andersson und dem in der vergangenen Spielzeit an Union Fürstenwalde ausgeliehenen türkischen U-21-Nationalspieler Cihan Kahraman erst nach dem Trainingslager in Bad Saarow (Sonntag bis Mittwoch) einsteigen. Das Nationalspieler-Quartett musste nach Saisonende noch international ran, während ihre Teamkollegen schon in der Urlaubssonne entspannten.

Union kämpft weiter um Friedrich

Das war geplant - ebenso die Abwesenheit von Torwart Lennart Moser, der ein Probetraining bei Energie Cottbus absolvierte und am Sonnabend auch im Testspiel gegen Erzgebirge Aue (2:3) auf dem Feld stand. Allerdings hielten die Trainingsbesucher vergeblich Ausschau nach Suleiman Abdullahi. Der Offensivspieler, dessen Leihvertrag mit Eintracht Braunschweig in ein festes Arbeitsverhältnis umgewandelte wurde, hängt in seiner Heimat fest. Nigeria lässt Abdullahi wegen Passproblemen derzeit nicht ausreisen. „Viele Leute helfen ihm“, sagte Fischer.    

Offen sind nur noch wenige Personalien. Innenverteidiger Lars Dietz ist nach einem Jahr Ausleihe zum Drittliga-Absteiger Sportfreunde Lotte wieder zurückgekehrt. Es bleibt abzuwarten, ob er sich diesmal bei Union durchsetzen kann. Umso mehr kämpft Union weiter um den Verbleib von Marvin Friedrich. Der Abwehrspieler wurde per Option vom Ligakonkurrenten FC Augsburg zurückbeordert, will aber viel lieber bei Union bleiben. Aktuell hält sich  Friedrich an einem unbekannten Ort fit. Augsburg soll inzwischen fast vier Millionen Euro Ablöse fordern. Aber zumindest sind beide Vereine weiter in Gesprächen.

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