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Michel Platini (l.) und Joseph S. Blatter.
© imago/Ulmer/Teamfoto

Michel Platini und Joseph Blatter: Die letzten Tage der gefallenen Fußball-Könige

Am Montag entscheidet sich die sportpolitische Zukunft von Blatter und Platini. Sie dürfte von kurzer Halbwertszeit sein. Ein Kommentar.

Von Johannes Nedo

Michel Platini und Joseph Blatter werden wohl kein ruhiges Wochenende verleben. Sie werden bangen, sie werden zetern, sie werden hadern. Denn am Montagvormittag wird die rechtsprechende Kammer der Fifa-Ethikkommission ihr Urteil über die beiden suspendierten Funktionäre verkünden. Und das dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit nicht positiv für den Fifa-Präsidenten Blatter und den Uefa-Chef Platini ausfallen. Schließlich hatte die ermittelnde Kammer der Ethikkommission bereits lebenslange Sperren für beide gefordert.

So dürfte dieses Wochenende ein historisches für den Weltfußball werden. Es werden wohl die letzten Tage sein, an denen die alte Ordnung der Alpha-Figuren Blatter und Platini gilt. Viele haben sich schon von den beiden gefallenen Fußball-Königen distanziert. Doch wenn am Montag der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert als Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer der Ethikkommission über das Urteil informieren wird – und Blatter sowie Platini dann wohl lange gesperrt werden, fängt eine neue Zeit für die wichtigsten Fußballverbände an. Wenn Blatter und Platini offiziell verurteilt sind, kann die Zukunft für die Fifa und die Uefa wirklich neu beginnen.

Bisher lähmt die Situation um die suspendierten Präsidenten die Verbände. Deren Vertreter betonen seither zwar wieder und wieder, dass sie ihre für Korruption anfälligen Organisationen mit Reformen komplett erneuern wollen. Aber Fifa und Uefa sind klar auf ihre Präsidenten ausgerichtet, die Chefs bestimmen deren Kurs. Und ohne eine klare Führung schlingert besonders der Weltverband hin und her. So geht vor allem Zeit verloren. Zeit, die für die so dringend benötigten Reformen eminent wichtig wäre. Blatter und Platini können am Wochenende also so viel zetern und hadern wie sie wollen, für den Fußball sollte es danach eigentlich nur besser laufen.

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