Eine weitere Saison ohne Titel: Die Eisbären müssen aus Fehlern lernen
Aus im Halbfinale für die Eisbären Berlin gegen den Meister aus München. Das ist ehrenvoll, aber nicht das, was sich der Klub wünscht. Ein Kommentar.
Seit Sonntag ist die Saison für die Eisbären vorbei und sie endete für den einstigen Serienmeister der Deutschen Eishockey–Liga (DEL) mit einer Niederlage. So wie immer in den Jahren nach dem bislang letzten Titelgewinn des Klubs im Jahr 2013. Seitdem sind die Berliner immer wieder mit dem Saisonziel angetreten, Meister zu werden.
Doch seitdem waren sie davon zuverlässig sehr weit entfernt. Ein Mal im Viertelfinale und einmal jetzt eben im Halbfinale - das ist die Bilanz in vier Jahren, das ist ist zu wenig für den DEL-Rekordmeister. Insofern war auch diese Saison trotz des Aufblühens in der Viertelfinalserie gegen Mannheim und eines Überraschungssieges im ersten Halbfinalspiel gegen München keine erfolgreiche Saison. Aber eine verlorene Saison muss sie auch nicht sein - die Berliner aus ihren Fehlern lernen.
Die Eisbären haben erst gegen Ende der Spielzeit erkennen können, woran es gelegen hat, dass die Mannschaft in die Hauptrunde nur auf Platz acht stolpern konnte: Der Kader war zu dünn, die neuen Spieler zum Teil zu schwach, das angestammte Personal war fast durchweg über seinen Leistungszenit hinaus. Erst nach der Rückkehr von Marcel Noebels und noch kurz vor den Play-offs durch neu verpflichtete Stürmer wurde die Mannschaft schlagkräftiger, Trainer Uwe Krupp konnte vermeintliche Leistungsträger auf die Tribüne setzen. Der Konkurrenzdruck wurde größer. Von 14 Spielen in den Play-offs (Straubing, Mannheim und München) gewannen die Eisbären sieben. Trotz des ehrenhaften Ausscheidens gegen Meister München - das ist eine mittelmäßige Bilanz.
Die nötigen Maßnahmen für eine bessere Zukunft sind komplex und erfordern Geld und viel Arbeit: Der neue Kader muss breiter aufgestellt sein, die ausländischen Profis sollten etwas können und der deutsche Nachwuchs muss weiter integriert werden. Verteidiger Jonas Müller, in dieser Saison zu einem Leistungsträger gereift, ist das beste Beispiel dafür, dass sich die Aufbauarbeit auszahlen kann - auch wenn er im letzten Spiel durch seine Strafzeit in der Verlängerung zur tragischen Figur wurde. Es muss angesichts alternder verdienstvoller Spieler um André Rankel der Umbruch weiter forciert werden. Nur wenn die Eisbären diese große Baustellen angehen, können sie bald auch einmal wieder das letzte Spiel einer Saison gewinnen.