Bundesliga-Relegation: Die Chance von Eintracht Frankfurt
Bei der Eintracht steht jetzt alles auf Anfang. Unter Trainer Niko Kovac hat der Klub die Chance, sich in der Bundesliga zu stabilisieren. Ein Kommentar.
Was nun Eintracht? Knapp gerettet in der Bundesliga ist noch lange nicht etabliert. Und der Ruhm vergangener Jahre, eigentlich Jahrhunderte, schießt auch keine Tore. Eintracht Frankfurt ist von Tradition und Finanzkraft der Stadt her eigentlich prädestiniert, eine bedeutendere Rolle im deutschen Fußball zu spielen als die derzeitige. Aber hat der Klub eine Chance? Eigentlich nicht. Die heutige Struktur der Bundesliga erlaubt keinen Zugriff in die großen Tresore. Den haben die Bayern, noch die Dortmunder und die von der Finanzkraft der Konzerne gepamperten Leverkusener und Wolfsburger. Für Vereine wie die Eintracht bleibt der einstellige Tabellenplatz als Ziel. Immerhin ist der aller Ehren wert, weil er mehr sportlich als finanziell errungen wird.
Bei der Eintracht steht jetzt sozusagen alles auf Anfang. Der Sportvorstand Heribert Bruchhagen hört auf. Nach 13 Jahren, in denen er Solidität in den Klub gebracht hat, der lange von windigen Zeitgenossen und zwielichtigen Profilneurotikern beherrscht wurde. Da wird Nachfolger Fredi Bobic weitermachen müssen.
Und der Trainer? Überflieger wie Klopp oder Tuchel wachsen nicht auf Bäumen. Aber dass Niko Kovac das Zeug hat einen Bundesligisten zu stabilisieren, hat er auch schon nachgewiesen. Also doch eine Chance für die Eintracht. Die Zeiten, in denen die Frankfurter 1960 erst im Endspiel des Europapokals der Landesmeister gegen Real Madrids Wunderteam 3:7 unterging, die kommen eh nicht mehr wieder.