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Mit voller Energie in den nächsten Block. Die Berliner Moritz Reichert, Jeffrey Jendryk und Kyle Russell geben sich noch nicht geschlagen.
© dpa

Finalserie um die Volleyball-Meisterschaft: Die BR Volleys suchen den richtigen Instinkt

Trotz des 1:2-Rückstands in der Play-off-Finalserie gehen die BR Volleys optimistisch in das vierte Spiel am Mittwoch in Berlin.

Von Johannes Nedo

Die Heimreise aus Friedrichshafen ist für die BR Volleys immer lang. Am Sonntagabend fuhr die Mannschaft noch vom Bodensee nach Zürich zum Flughafen und landete gegen 22 Uhr wieder in Berlin. Spieler und Verantwortliche der Volleys hatten also viel Zeit, um die 1:3-Niederlage am Nachmittag im dritten Play-off-Finalspiel wieder und wieder Revue passieren zu lassen. Angesichts des Verlaufs seien die Spieler „natürlich wütend und sauer“ gewesen, sagt Manager Kaweh Niroomand.

Allen dürfte dabei besonders der erste Satz durch den Kopf gespukt sein. Mit 22:16 führten die Berliner und hatten beim Stand von 24:21 drei Satzbälle bei gegnerischem Aufschlag. Trotzdem verloren sie den Satz noch mit 29:31. „Da ist das Spiel gekippt“, sagt Niroomand. Doch so sehr er, Trainer Cedric Enard und die Spieler damit haderten auf der Rückreise, „die Stimmung war anders als nach dem ersten Spiel in Friedrichshafen“, betont der 66-Jährige. Da waren die Volleys chancenlos gewesen.

Nun fiel Niroomands Fazit des Spiels anders aus. „Dieses Mal war es eine Mischung aus Pech, Unkonzentriertheiten und dem fehlenden Killerinstinkt“, sagt der Manager. Denn vor allem im ersten Durchgang hatte ihn seine Mannschaft absolut begeistert – bis kurz vor dem Satzende zumindest. „Wir haben den besten Volleyball der Saison gespielt“, betont er. „Alles hat funktioniert.“ Im Aufschlag agierten die Berliner druckvoll, in der Annahme waren sie extrem sicher und im Angriff machten sie nahezu keine Fehler. „Bis wir den Satz dann weggegeben haben“, sagt Niroomand.

Diese Eindrücke stimmen ihn auch positiv für das vierte Spiel der Serie, das am Mittwoch (18.30 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle stattfindet. „Die Leistung lässt hoffen: Der Ausgleich ist möglich“, sagt er. Allerdings haben die Berliner vor dem Heimspiel nun den Nachteil, dass Friedrichshafen in der Serie Best of Five nur noch ein Sieg zum Meistertitel fehlt.

Und trotz der phasenweise guten Eindrücke gibt es für die Volleys auch einige Elemente, die sie verbessern müssen. Trainer Enard hatte schon vor der dritten Partie angemahnt, dass seine Mannschaft in den ersten beiden Spielen stets den Anfang verschlafen hatte. Am Sonntag waren die Berliner zwar zu Beginn fokussiert, aber im zweiten und vierten Durchgang mussten sie nach den ersten Punkten schnell einem Rückstand hinterherlaufen. Um das aufzuholen, müssen sie mit mehr Risiko agieren – und so steigt auch die Wahrscheinlichkeit für eigene Fehler. Zumal sich dies gegen eine Mannschaft wie den VfB Friedrichshafen, der im eigenen Spiel eher auf Fehlervermeidung aus ist, noch schwieriger darstellt.

„Wir müssen jetzt einfach zurückschlagen“, sagt Niroomand und gibt sich kämpferisch. Denn so hart die Niederlage gewesen sein mag: „Unsere Stimmung ist eben nicht niedergeschlagen. Dafür haben wir zu gut gespielt.“ Sein Rezept für den Mittwoch ist daher auch ganz klar: „Wir müssen die Leistung vom ersten Satz wiederholen – und es dann erfolgreich zu Ende bringen.“

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