Final Four: Halbfinale gegen Kasan: Die BR Volleys stehen vor großen Aufgaben
Die BR Volleys sind im Final Four krasser Außenseiter. Vorher aber müssen sie eine knifflige Pflichtaufgabe in Frankfurt lösen.
Es ist nicht so, dass Kaweh Niroomand den Geschmack des Erfolges nicht kennen würde. Der Manager der BR Volleys hat einen kleinen Berliner Volleyball-Klub recht groß gemacht. Zu den Branchenführern dieser Sportart, den besten Teams aus Russland und Italien etwa, aber reichte es für die Berliner nicht – bis zum vergangenen Mittwoch. Die Volleys besiegten in Dynamo Moskau ein Volleyball-Schwergewicht und zogen erstmals aus sportlicher Kraft heraus ins Final Four der Champions League ein (2015 waren die Berliner als Ausrichter dabei).
Deswegen war auch der erfolgsverwöhnte Niroomand am Freitag immer noch ein bisschen überwältigt. „Das fühlt sich gut an. Ich bin stolz auf das, war wir geschafft haben“, sagte er.
Volleys-Gegner Kasan noch ungeschlagen in dieser Saison
Beim Final Four Ende April treffen die Volleys im ersten Halbfinale auf Zenit Kasan, die vermutlich derzeit beste Volleyballmannschaft der Welt. Die Russen haben in dieser Saison noch nicht ein Spiel verloren. Die Mannschaft zeichnet sich gleichermaßen durch ihre überragenden Individualisten wie auch durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit aus. „Sie spielen euopaweit in einer anderen Liga“, sagt Niroomand. „Wir sind krasser Außenseiter. Wir wollen dort trotzdem etwas lernen, etwas mitnehmen.“
Angesichts der Stärke von Kasan macht Niroomand sein Team nicht viel kleiner als es ist. Aber krasser Außenseiter war das Team um Trainer Roberto Serniotti schon gegen Moskau, mit bekanntem Ausgang. Sollten sich die Volleys wider Erwarten durchsetzen, träfen sie im Finale auf eine der beiden italienischen Teams aus Perugia oder Civitanova.
Erst einmal aber steht für die Volleys die Pflichtaufgabe in der Liga an. Am Sonntag (16.00 Uhr live auf sportdeutschland.tv) kann mit einem Sieg gegen die United Volleys Rhein-Main aus Frankfurt der Einzug ins Play-off-Finale perfekt gemacht werden. „Die nationale Meisterschaft bleibt unser oberstes Ziel“, sagt Niroomand. Der Einzug ins Final Four ist jetzt schon Zugabe.
Martin Einsiedler