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Bastian Schweinsteiger und die Spieler des FC Bayern jubeln nach dem Halbfinale 2012.
© picture alliance/dpa

Champions-League-Halbfinale: Die Bayern wollen es in Madrid machen wie 2012

Vor sechs Jahren gewann der FC Bayern München im Elfmeterschießen bei Real. Der Trainer hieß auch damals Jupp Heynckes.

Jupp Heynckes erinnerte Real Madrid noch einmal an 2012. An die Fußball-Nacht, als der FC Bayern München ebenfalls mit ihm auf der Trainerbank als Triumphator das Estadio Santiago Bernabeu verließ und ins Champions-League-Finale einzog. „Ich weiß noch, wie Bastian Schweinsteiger den entscheidenden Elfmeter schoss und Sergio Ramos versemmelte. Es darf gerne wieder so sein“, sagte Heynckes bei seiner Rückkehr nach Madrid.

Ein dramatisches Halbfinal-Rückspiel wie vor sechs Jahren soll es auch am Abend (20.45 Uhr/ZDF und Sky live) wieder geben. Heynckes versprach seinem Ex-Klub einen großen Kampf. Der 72-Jährige will vor seinem Karriereende noch eine internationale Zugabe am 26. Mai im Finale in Kiew. „Meine Mannschaft versteht es, in solchen Spielen über sich hinauszuwachsen“, sagte Heynckes am Montagabend in Madrid: „Es wird ein extrem schwieriges Spiel für uns - und auch für unseren Gegner.“

So sieht es vor dem Spiel aus:

AUSGANGSLAGE: Nach dem 1:2 in München muss der Deutsche Meister mindestens zwei Tore erzielen. Ein 2:0 würde reichen. Heynckes fordert mehr Effizienz von seinen Angreifern. „Wir müssen gierig sein, Tore zu erzielen und dahin gehen, wo es weh tut im Strafraum“, sagte Thomas Müller. Der Kapitän hofft auf seine persönliche Torpremiere gegen Real. Noch mehr im Fokus steht Robert Lewandowski, der im Hinspiel zwei gute Möglichkeiten ausließ. „Alle großen Stürmer haben Durststrecken gehabt“, sagte der ehemalige Weltklassestürmer Heynckes. „Ich habe totales Vertrauen in Robert.“ Heynckes sagte aber auch: „In großen Spielen zeichnen sich ganz große Spieler aus.“

RONALDO: Ein ganz großer Spieler ist fraglos Cristiano Ronaldo. Der mit 120 Treffern erfolgreichste Champions-League-Torschütze war vor einer Woche in München bis auf ein Abseitstor nicht zu sehen. Nach dem Ausfall von Jérôme Boateng muss diesmal der 22 Jahre alte Niklas Süle versuchen, den Weltfußballer am Toreschießen zu hindern. Der 1,95-Meter-Hüne fürchtet sich nicht. „Ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass wir ins Finale einziehen.“ Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge traut es Süle zu. „Seine Entwicklung ist erstklassig. Da habe ich keine Sorge“, sagte Rummenigge.

PERSONAL: Jupp Heynckes fehlt eine halbe Startelf, Neuer, Boateng, Vidal, Coman und Robben. Trotzdem lamentiert der Bayern-Trainer nicht. Gerade offensiv sind seine Optionen begrenzt. Als Joker bleibt nur Sandro Wagner. Der Nationalspieler brennt auf einen Einsatz. Eine Doppelspitze Lewandowski/Wagner aber wird Heynckes nicht aufbieten. „Sandro kann vielleicht eine Waffe werden während des Spiels.“

RÜCKKEHRER: James Rodriguez fiebert dem Anpfiff besonders entgegen. Der 26 Jahre alte Kolumbianer geht hochmotiviert in das K.o.-Spiel an seiner ehemaligen Wirkungsstätte. Er gehört offiziell immer noch Real Madrid, auch wenn die Bayern eine Kaufoption für den ausgeliehenen Mittelfeldspieler besitzen, die sie demnächst auch ziehen dürften. Aus Respekt vor dem Verein und den Fans würde er nach einem Tor nicht jubeln, kündigte James an. „Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt, es waren drei einzigartige Jahre.“ Schonen aber will er Real nicht. „Ich möchte ein sehr gutes Spiel zeigen. Und ich möchte, dass Bayern München ins Finale kommt“, erklärte James.

SCHIEDSRICHTER: Beim Viertelfinal-K.o. in Madrid vor einem Jahr beklagten die Bayern nach dem dramatischen 2:4 nach Verlängerung die Schiedsrichterleistung. Diesmal pfeift der international erfahrene Türke Cüneyt Cakir (41). „Wir wollen auf den Schiedsrichter keinen Druck ausüben“, sagte Müller. Der sei ohnehin groß genug. Cakir dürfe sich aber auch nicht von der Kulisse im Bernabeu-Stadion unter Druck bringen lassen, bemerkte Müller. „Jeder weiß, letztes Jahr gab es zwei Abseitstore für Real“, erinnerte der Münchner Kapitän. „Der Schiedsrichter ist ein Athlet wie wir Spieler und will die bestmögliche Leistung bringen“, sagte Müller. (dpa)

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