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Derzeit obenauf. Leon Goretzka (oben) und seine Münchner Teamkollegen geben sich wieder selbstbewusst.
© dpa

Jagd auf den BVB: Die Bayern sollten sich nicht zu sicher sein

Zweifellos ist der FC Bayern der Gewinner des Spieltags. Allerdings offenbarte der Deutsche Meister gegen Schalke wieder die eigenen Schwächen. Ein Kommentar.

Von Johannes Nedo

Und schon ist sie wieder da, die altbekannte Bayern-Attitüde. Es brauchte nur einen Spieltag, um aus den zuletzt eher kleinlauten Münchnern wieder die vor Kraft nur so strotzenden Mia-san-mia-Meister zu machen. Die Konkurrenten Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach patzten, der FC Bayern besiegte Schalke und hat nun als Tabellenzweiter nur noch fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Dortmund. Da ist es also kein Wunder, dass die Münchner wieder in ihre bewährten Muster verfallen und gegen den BVB sticheln.

„Dortmund weiß, dass sie Druck haben von uns“, sagte Robert Lewandowski. Und Teamkollege Joshua Kimmich betonte: „Sieben Punkte Rückstand sind psychologisch etwas ganz anderes als fünf Punkte.“ Ja, die Bayern haben wieder Oberwasser. Und es ist natürlich auch eine besondere Qualität des Rekordmeisters, dass er dann, wenn die Kontrahenten mal schwächeln, dies sofort ausnutzt - und dann zwar keinen Zauberfußball zeigt wie die Dortmunder gegen Hoffenheim, aber nach 75 Minuten auch nicht einbricht, sondern schmucklos drei Punkte holt.

Allerdings sollten die Münchner nicht zu sicher sein, dass sie nun die große Aufholjagd eingeläutet haben. Dafür offenbarten sie auch gegen Schalke wieder zu viele eigene Schwächen. Besonders in der Abwehr unterliefen ihnen Fehler um Fehler. Und so kamen die Schalker zu zahlreichen Torchancen.

Die Bayern sind derzeit alles andere als gefestigt. Leverkusen konnte dies zuletzt bloßstellen, und der FC Liverpool würde im Champions-League-Achtelfinale ebenfalls seine Freude an so vielen Unkonzentriertheiten in der gegnerischen Defensive haben. Die Sprüche der Münchner Profis in Richtung Dortmund können deshalb auch einfach als Ablenkungsmanöver gesehen werden.

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