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Arbeitssieg: Torschütze Sebastian Rode (m.) wird von seinen Teamkollegen für seinen Siegtreffer zum 1:0 bejubelt. Für den FC Bayern ging es gegen Hoffenheim um die Rückkehr zur Normalität nach dem Rücktritt von Vereinsarzt Müller-Wohlfahrt.
© dpa

1899 Hoffenheim - FC Bayern München 0:2: Die Bayern siegen glanzlos und denken schon an Porto

Ein Sieg für mehr Normalität: Drei Tage vor dem brisanten Rückspiel gegen den FC Porto hat der FC Bayern München einen glanzlosen Pflichtsieg bei 1899 Hoffenheim gelandet - trotz personeller Engpässe.

Es ist gut gegangen. Am Samstag in der Rhein-Neckar-Arena gegen die TSG Hoffenheim entstanden keine neuen Krisenherde für den FC Bayern München. Nach der verstörenden 1:3-Niederlage in der Champions League beim FC Porto und dem geräuschvollen Rücktritt des Mannschaftsarztes Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt gewann der deutsche Rekordmeister sein 23. Ligaspiel nach dem Treffer von Sebastian Rode und dem Eigentor von Andreas Beck mit 2:0 (1:0). Obwohl die Münchner auf sieben verletzte und erkrankte Stammkräfte verzichten mussten: Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Arjen Robben, Franck Ribéry, David Alaba, Medhi Benatia und Javi Martinez.

Die große Verletzungsmisere hatte ja zum Zerwürfnis mit Müller-Wohlfahrt beigetragen, und durch dessen Rücktritt war die Lage der Münchner aus den Fugen geraten. Wozu sich die Sorge gesellt, am Dienstag im Viertelfinal-Rückspiel auszuscheiden. Doch gegen viel zu vorsichtige Hoffenheimer drohte an diesem Tag keine Gefahr. Die TSG blieb harmlos, erhöhte erst in den letzten zehn Minuten das Tempo und die Bayern zitterten sich zu einem knappen Erfolg.

Schrecksekunde bei Foul an Bernat

Allerdings zählten für Pep Guardiola am Samstag nicht nur die drei Punkte, sondern auch, dass sich keine weiteren Spieler verletzen würden. Diese Sorge stellte der Bayern-Trainer zu Beginn des Spiels zur Schau, als er an der Seitenlinie vor Hoffenheims Mittelfeldspieler Sebastian Rudy trat. Der Spanier winkelte seine Arme wie zum Gebet an und jeder der 30.150 Zuschauer konnte seine Botschaft verstehen. Er bat Rudy, nicht so hart einzusteigen nachdem der zuerst den Ball und dann Juan Bernats Knöchel getroffen hatte.

Von Schiedsrichter Tobias Stieler sah Rudy dafür Gelb. Und dazu gab es den Besuch des Bayern-Trainers, der seltsam verzweifelt aussah. Von Hoffenheims Bank sprangen viele auf, um zu protestieren. Rudys Aktion mag hart gewesen sein, aber entsprach der gängigen Foul-Kategorie in der Bundesliga. Noch einen Verletzten aber wollten die geplagten Bayern nicht nach Hause transportieren, wo doch am Dienstag das Rückspiel gegen Porto ansteht.

Neuer verhindert Schlimmeres

Worum es den Bayern in diesen turbulenten Tagen auf der Zwischenetappe Hoffenheim ging, war an deren Startelf abzulesen. Neben den Ausfällen schonte Guardiola die gesunden Stars Xabi Alonso, Thiago Alcantara und Jérome Boateng. Nachrücker wie Gianluca Gaudino, Mitchell Weiser und Rode standen in der Startelf. Auch das Spieltempo fiel entsprechend beschaulich aus. Bis zur 19. Minute gab es kein nennenswertes Foul, die Münchner ergötzten sich ungestört an hohem Ballbesitz. Hoffenheim lauerte halbherzig auf Konter.

In der 30. Minute wäre das für die Bayern beinahe ins Auge gegangen. Dante verlor den Ball – ein haarsträubender Fehler – und Anthony Modeste lief allein auf Torwart Manuel Neuer zu. Doch der Münchner konnte den unplatzierten Schuss mit dem rechten Fuß abwehren. Mehr Unfälle gab es aus Sicht des Deutschen Meisters nicht zu verzeichnen. Stattdessen krönte Sebastian Rode seine gute Leistung mit der 1:0-Führung mit einem unhaltbaren 14-Meter-Schuss ins Tor. Nach der Pause vergaben der eingewechselte Thiago und Thomas Müller Chancen zum 2:0. Eugen Polanski schoss für Hoffenheim knapp über das Tor – und Guardiolas Gebete wurden schließlich erhört.

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