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Ich mal wieder. Sidney Crosby nach dem Titelgewinn mit den Peguins.
© AFP

Titelträger in NHL und NBA: Die Bayern Nordamerikas?

Pittsburgh dominiert im Eishockey, Golden State im Basketball - droht dem US-Sport lähmende Langweile Marke Fußball-Bundesliga? Nein, weil die Natur von NHL und NBA da kaum mitmachen wird. Ein Kommentar

Im Zusammenhang mit der lähmenden Bayern-Dominanz in der Bundesliga wird oft auf den nordamerikanischen Profisport verwiesen. So eine Einseitigkeit, heißt es dann, wäre in Übersee nicht möglich. Ist dem wirklich so? Was sich jüngst im Eishockey und Basketball abgespielt hat, lässt einen anderen Schluss zu. In der NHL verteidigte verteidigte Pittsburgh seinen Titel schmucklos gegen Außenseiter Nashville, in der NBA setzten sich die Golden State Warriors bei ihrer dritten Finalteilnahme in drei Jahren in einer einseitigen Finalserie gegen Cleveland durch. Droht diesen Ligen trotz Play-offs die große Langweile?
Die Zahlen sprechen dafür: Golden States Play-off-Bilanz lautet 16:1-Siege. Mit Kevin Durant hatte sich das ohnehin beste Team der Liga vor der Saison noch den besten Spieler geholt. In Pittsburgh spielen der größten Stars der Eishockeyszene, für Sidney Crosby und Jewgeni Malkin war es bereits der dritte Stanley Cup mit dem Team – und bestimmt nicht er letzte. Dreimal in Folge holte den Stanley Cup seit den New York Islanders 1983 kein Team mehr, in der NBA gelang so eine Serie zuletzt den Los Angeles Lakers (2000 bis 2002).

Das Spannende im Vergleich zur Fußball-Bundesliga ist, dass eine Dynastie im amerikanischen Profisport zwangsläufig endet

Aber: Die NHL ist ausgeglichener als etwa die Fußball-Bundesliga, schließlich gibt es einen Salary Cap. Seit Einführung der Gehaltsobergrenze in der Saison 2005/2006 hatte noch kein Team seinen Titel verteidigt. Es wäre aber falsch zu sagen, dass nur das Geld gewonnen hat - auch wenn Pittsburgh die größten Gehälter in der Liga zahlte (91 Millionen Dollar, fast doppelt so viel wie Gehaltsschlusslicht Carolina Hurricanes). Golden State (107 Millionen Dollar an Gehaltszahlungen) liegt in der NBA nur auf Rang sieben, Krösus war Cleveland.
Das Spannende im Vergleich zur Fußball-Bundesliga ist, dass eine Dynastie im amerikanischen Profisport irgendwann zwangsläufig endet – etwa wenn die Leistungsträger zu alt werden und das Management Fehler macht. Die lassen sich im geregelten Gefüge des nordamerikanischen Sportgeschäfts nicht so leicht mit Geld korrigieren, wie etwa beim FC Bayern in der Fußball-Bundesliga.

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