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Kurzer Ausflug auf den Platz? Im Heimspiel gegen Hannover wurde André Schürrle eingewechselt, in der Champions League droht ihm wieder die Ersatzbank.
© AFP/McDougal

Champions League - VfL Wolfsburg: Die Bank in England

André Schürrle spielt mit dem VfL Wolfsburg bei Manchester United – und wird wohl erneut nur Reserve sein.

Beim Wiedersehen im Old Trafford werden die beiden Fußball-Weltmeister „Feinde auf dem Spielfeld“ sein. So martialisch drückt es zumindest der Wolfsburger André Schürrle vor dem VfL-Gastspiel bei Bastian Schweinsteigers Manchester United aus. Schürrle fiebert dem Treffen mit dem Nationalmannschaft-Kumpel bei der Champions-League-Partie am Mittwoch (20.45/ZDF und Sky) und der besonderen Atmosphäre im „Theater der Träume“ entgegen: „Die Kulisse ist großartig, ein geiles Stadion. Da kann sich jeder drauf freuen.“

Ob Schürrle sich wirklich freuen darf? Dem Nationalspieler droht beim VfL Wolfsburg wieder einmal ein Platz auf der Ersatzbank – und selbst Schweinsteigers Einsatz in Manchesters Startelf ist nicht gewiss.

Die Wolfsburger Fans verlieren nach neun Monaten langsam die Geduld mit Schürrle und pfiffen zuletzt sogar. Auch Trainer Dieter Hecking hatte den Angreifer jüngst bei Sport1 ungewohnt scharf kritisiert. Der Nationalspieler sei „ja selbst nicht zufrieden“, sagte der VfL-Coach. Angesichts der gezeigten Leistung können „wir ihn vor der Kritik nicht schützen. Die ist zum Teil auch berechtigt.“ Der 24 Jahre alte Stürmer hat in acht Pflichtspielen noch kein Tor geschossen und keine Torvorlage gegeben.

Schürrle ist nach Heckings Ansicht durchaus einsichtig und fleißig, doch auf den Durchbruch seit dem Wechsel von Chelsea warten alle bisher vergeblich. Der Außenstürmer beklagt derzeit im VfL-Spiel „fehlende Automatismen – da finden wir unsere Laufwege nicht so“. Das gilt vor allem für ihn selber.

Setzt Hecking wie erwartet und wie zuletzt gegen Bayern München auf Konter mit einem 4-2-3-1-System, dürfte Schürrle in Manchester zunächst wieder nur zuschauen. „Natürlich will ich immer von Beginn an spielen“, sagte der Weltmeister, der zuletzt beim 1:5 bei Bayern München auf der Bank saß, „weil wir mit zwei Sechsern gespielt haben“.

Das wird gegen Englands Tabellenführer wohl erneut so sein. Wahrscheinlicher ist ein Startelf-Einsatz von Schweinsteiger, aber auch nicht sicher. Zumindest hat der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft noch immer keinen Stammplatz bei United. Er musste bei bisher sieben Premier-League-Einsätze viermal zunächst auf der Bank warten. Und auch in zwei von bisher drei internationalen Partien wurde er nur eingewechselt.

Schweinsteiger ist voll des Lobes für den Gegner. „Sie sind wirklich gut. Vor allem in den letzten drei oder vier Jahren haben sie sich richtig weiterentwickelt“, sagte er dem Vereinssender: „Sie verfügen über ein gutes Team mit einem guten Trainer.“

Angesichts der vielen Topspieler in Louis van Gaals Kader ist der VfL am Mittwoch nur „Außenseiter“, wie der England-erfahrene Schürrle es einschätzte. Der ehemalige Premier-League-Spieler sagte aber auch: „Da müssen wir einfach alles reinhauen, und dann bin ich mir sicher, werden wir auch eine Chance haben.“

Den berühmten Gastgeber als Favorit sieht VfL-Manager Klaus Allofs, wenngleich er angesichts der ersten Gruppenspiele ironisch anmerkte: „Manchester null Punkte, wir haben drei – da sind wir Außenseiter.“ United hatte überraschend gegen den PSV Eindhoven 1:2 verloren, während der VfL seine Auftaktpartie gegen ZSKA Moskau 1:0 gewann. (dpa)

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