Affäre um die Vergabe der WM 2006: DFB-Landesverbände fordern "zeitnahe und umfassende" Aufklärung von Niersbach
Die Landesverbände erhöhen den Druck auf den DFB und dessen Präsident Wolfgang Niersbach. Der Verbleib der 6,7 Millionen Euro müsse schnell geklärt werden.
Die DFB-Landesverbände fordern nach den Korruptionsvorwürfen um die Vergabe der WM 2006 schnelle Aufklärung vom Deutschen Fußball-Bund und Präsident Wolfgang Niersbach. Wie der hessische Fußball-Chef Rolf Hocke am Mittwoch erklärte, hätten die 21 Präsidenten dem Verband am Montag einen klaren Auftrag erteilt. „Der Fluss der 6,7 Millionen Euro muss zeitnah und umfassend geklärt werden, intern und extern“, sagte Hocke und betonte: „Wir sind der DFB.“ Der 73 Jahre alte Funktionär hat von den laut Niersbach intern laufenden Ermittlungen nur inoffiziell und kurzfristig erfahren.
Niersbach hatte nach eigenen Angaben bereits im vergangenen Sommer Ermittlungen eingeleitet, um den Verbleib einer dubiosen Zahlung des DFB an den Weltverband Fifa aus dem Jahr 2005 zu klären.
Hocke wollte nicht bewerten, ob das Ansehen des DFB-Präsidenten und des Fußballs insgesamt Schaden genommen hat. „Für alle Außenstehende kam das überraschend. Die Lage ist unangenehm. Deshalb ist die lückenlose Aufklärung wichtig“, sagte der frühere Vizepräsident des DFB. Ende September hatte er Niersbach als möglichen Nachfolger für den derzeit suspendierten Fifa-Boss Joseph Blatter genannt.
Niersbach hätte bereits vor einem halben Jahr auf das DFB-Präsidium zugehen müssen, sagte der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbands, Hans-Ludwig Meyer, dem „Flensburger Tageblatt“ (Mittwoch). „Die Stimmung ist sicherlich nicht die allerbeste im Augenblick“, meinte Eugen Gehlenborg, DFB-Vizepräsident und Chef des Norddeutschen Fußballverbandes, in der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). „Die erhobenen Anschuldigungen treffen uns alle schwer. Es muss eine schnelle und gründliche Untersuchung geben.“ (dpa)
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