EM-Zuschlag für 2021: Deutschland hat den Basketball liebgewonnen
Deutschland ist Ausrichter der Basketball-EM in zwei Jahren. Das ist - auch ohne schwarz-rot-goldene Brille - wohlverdient. Ein Kommentar.
Mickrige drei Sekunden waren noch auf der Uhr. Und dieser eine Freiwurf zum größten Erfolg einer deutschen Basketballnationalmannschaft musste noch rein. 11000 Zuschauern in der Münchner Olympiahalle stockte der Atem. Doch Christian Welp blieb cool und versenkte den Ball im Korb. Der Finalsieg im EM-Finale gegen Russland im Jahr 1993 war schon ein kleines Erweckungserlebnis hierzulande für die Sportart. Einen vergleichbaren Triumph hat es seither im deutschen Basketball nicht mehr gegeben.
Vielleicht aber ist es in ein paar Jahren wieder so weit. Am Montag bekam Deutschland den Zuschlag für die Ausrichtung vieler Finalspiele der Basketball-Europameisterschaft in zwei Jahren. In Köln werden vier Gruppen-, in Berlin alle Endrundenspiele ausgetragen.
Seit dem Erfolg 1993 hat sich im deutschen Basketball viel getan
Man muss keine schwarz-rot-goldene Brille aufhaben, um die Wahl gut und wohlverdient zu finden. Seit dem Erfolg im Jahr 1993 hat sich im deutschen Basketball viel getan. Aus einem Basketball-Entwicklungsland ist im Laufe der Zeit doch ein Herausforderer für ausgesprochen basketballaffine Länder wie Spanien oder Frankreich geworden.
Die Liga in Deutschland hat besonders große Sprünge gemacht. Die Klubs werden professionell geführt, und selbst Großarenen wie jene am Berliner Ostbahnhof sind gut gefüllt. Zudem sind deutsche Spieler wahre Exportschlager. Aktuell spielen in Dennis Schröder, Maxi Kleber, Daniel Theis, Moritz Wagner, Isaiah Hartenstein und Isaac Bonga sechs Profis in der nordamerikanischen NBA, der besten Liga der Welt. Fußball-Deutschland hat den Basketball inzwischen fraglos liebgewonnen.