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Es ist überstanden. Moritz Müller (l.) und Torhüter Niklas Treutle nach der 1:8-Niederlage.
© dpa

Böse Klatsche bei der Eishockey-WM: Deutschland geht gegen Kanada unter

Nach zuvor vier Siegen ist das deutsche Team diesmal von der Rolle. Im dritten Drittel gibt es drei Gegentore in nur 147 Sekunden.

Deutschlands Eishockey-Team hat nach dem vorzeitigen Viertelfinal-Einzug bei der Weltmeisterschaft beim 1:8 (0:2, 1:2, 0:4) gegen Kanada ein Debakel erlebt. Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) war nach bislang starken Auftritten in der Slowakei diesmal völlig chancenlos.

Münchens Yasin Ehliz schoss das einzige Tor für das Team von Bundestrainer Toni Söderholm. Mark Stone von den Las Vegas Golden Knights entschied das Spiel in Kosice mit drei Toren. Zudem trafen Thomas Chabot, Anthony Mantha, Sam Reinhardt und Anthony Cirelli. „Wir haben Kanada eingeladen zum Toreschießen“, bemängelte Kapitän Moritz Müller: „Ich hoffe, dass das der Wake-up-Call gewesen ist.“ Kanada nahm erfolgreich Revanche für das 3:4 im Olympia-Halbfinale 2018, zog in der Tabelle der Gruppe A an Deutschland vorbei und vorzeitig in die K.o.-Runde ein. Die Viertelfinal-Qualifikation Deutschlands war nach den vier Siegen aus den ersten vier Vorrundenspielen schon fix, das 7:1 der USA gegen Dänemark am Mittag hatte letzte theoretische Zweifel daran beseitigt. Möglicherweise ging Deutschland deshalb nicht entschlossen genug ins Spiel, obwohl sich die Ausgangslage für das Viertelfinale mit weiteren Punkten gegen die Top-Nationen verbessern würde. Vor allem im Schlussdrittel zeigte die deutsche Mannschaft kaum noch Gegenwehr. Vor dem nächsten Spiel am Sonntag gegen die USA (16.15 Uhr/Sport1 und DAZN) rutschte man in der Tabelle auf Rang drei ab.

Sollte Deutschland diesen verteidigen oder sich verbessern, würde das Team wahrscheinlich ein Viertelfinal-Duell mit Top-Favorit Russland verhindern. Die Russen führen die Gruppe B mit fünf Siegen aus fünf Spielen souverän an. Zum Abschluss der Vorrunde trifft Deutschland am Dienstag auf Finnland.

20. Niederlage gegen Kanada im 22. WM-Spiel

Bei der 20. WM-Niederlage im 22. Spiel gegen Kanada war auch erstmals bei dieser WM die Torhüterleistung nicht gut genug. Nürnbergs Niklas Treutle erhielt den Vorzug vor Mathias Niederberger, wirkte aber lange nicht so sicher wie der Düsseldorfer.
NHL-Keeper Philipp Grubauer wurde nach seiner Verletzung aus dem Spiel am Dienstag gegen Frankreich noch geschont. In der Defensive fehlte zudem Moritz Seider spürbar. Das Top-Talent konnte nach dem üblen Bandencheck des Slowaken Ladislav Nagy beim deutschen 3:2 der Deutschen am Mittwoch noch nicht wieder spielen. Der 18 Jahre alte Mannheimer dürfte auch am Sonntag gegen die USA noch ausfallen.
Bereits nach 121 Sekunden war Treutle erstmals geschlagen. Der 26-malige Weltmeister ging durch Chabot in Führung. Im ersten Drittel war Deutschland danach noch gut im Spiel, vergab aber teilweise auch beste Chancen. Das rächte sich. Noch vor der ersten Drittelpause erhöhte Stone mit dem ersten seiner drei Tore zum 2:0 für Kanada. Treutle sah dabei unglücklich aus. Davon erholte sich das deutsche Team nicht mehr.

Allzu leicht kamen die Kanadier nun zu ihren Chancen. Vor allem Stone nutzte diese im Gegensatz zu den Deutschen auch aus. Der Treffer von Ehliz in Überzahl Ende des zweiten Drittels war natürlich zu wenig. Stone entschied mit zwei weiteren Treffern das Spiel bereits im Mittelabschnitt. Im Schlussdrittel kassierte das nun hoffnungslos unterlegene deutsche Team drei Tore in 147 Sekunden. (dpa)

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