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Union-Trainer Urs Fischer sieht in der Niederlage gegen Frankfurt sogar Positives.
© imago images/Xinhua

Union nach dem 2:5 gegen Eintracht Frankfurt: „Deswegen muss nicht gleich die ganze Welt zusammenbrechen"

Der 1. FC Union gibt sich nach der Niederlage gegen Frankfurt gelassen . Trainer Urs Fischer sieht darin sogar positive Aspekte.

Robert Andrich habe er am Vorabend nicht trösten müssen, versicherte Urs Fischer am Sonntagnachmittag. Am Tag zuvor hatte der Mittelfeldspieler des 1. FC Union mit seinem spektakulären Eigentor für den entscheidenden Moment bei der 2:5-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt gesorgt, doch damit müsse Andrich laut seinem Trainer ja umgehen können. „Solche Situationen passieren im Fußball, die muss man akzeptieren. Deswegen muss nicht gleich die ganze Welt zusammenbrechen“, sagte Fischer am Tag danach.

Zusammengebrochen ist nach dem Eigentor nur für eine kurze, aber sehr teure Phase die Union-Abwehr, die kurz vor der Pause drei Tore innerhalb von sechs Minuten kassierte und damit das Spiel aus der Hand gab. Die Welt aber blieb noch in Ordnung, und Fischer am Sonntag noch relativ guter Dinge. So ärgerlich die Niederlage in Frankfurt auch war, sie ist zumindest erklärlich, und allein deswegen kein Desaster.

Die Niederlage hatte auch nach Fischers Einschätzung in erster Linie zwei Gründe. In der ersten Hälfte habe seiner Mannschaft die übliche Kompaktheit gefehlt, und „in den sechs Minuten haben wir uns naiv verhalten“, so der Trainer. In der zweiten seien die Berliner „fahrlässig mit unseren Möglichkeiten“ umgegangen. Seine Mannschaft war bei sehr vielen Torchancen am Ende doch drei Tore schlechter als der Gegner.

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Trotz der neuerdings in die Höhe schnellenden Erwartungen bleibt Union schließlich noch eine Mannschaft, die in dieser Saison etwas über ihren Möglichkeiten spielt, und ihre Grenzen deshalb manchmal aufgezeigt bekommt. Eine Krise muss das aber nicht bedeuten, zumal die Köpenicker in dieser Saison oft sehr gut auf Rückschlägen reagiert haben. Auch diesmal sieht Fischer die Niederlage nicht nur als schlechte Sache. „Eigentlich will man nicht verlieren, aber ich glaube schon, dass man aus Niederlagen ein bisschen mehr lernt als aus Siegen“, sagte der Trainer. Dass man nun wegen der Länderspiele 14 Tage Pause hätte, sei auch ein Vorteil. „Es tut den Jungs gut, den Kopf frei zu bekommen.“

Gutes Zeichen für die nächsten Wochen

Das gilt besonders für jene Spieler, die zu ihrer Nationalmannschaft reisen. Mit sechs Nominierten stellt Union in dieser Länderspielperiode so viele Spieler wie kaum zuvor ab, was auch von der allgemeinen positiven Entwicklung in Köpenick zeugt. „Am Ende ist das eine Leistung des Spielers“, sagte Fischer am Sonntag, doch es ist in der Tat auch ein Zeichen, dass er als Trainer und Union als Verein ihre Spieler besser machen. So hat sich etwa Marcus Ingvartsen in dieser Saison so stark entwickelt, dass er sich nun auf ein mögliches Länderspieldebüt für Dänemark freuen darf.

Das ist auch ein gutes Zeichen für die nächsten Wochen. Das Restprogramm wird viel von Union verlangen, und gleich nach der Länderspielpause gibt es mit dem Stadtderby gegen Hertha BSC den ersten großen Test. „Wir wissen, wie wir mit solchen Phasen umgehen. Das hat in der Vergangenheit immer funktioniert,“ sagte der Trainer.

Das war zum Beispiel so, als Union das jüngste Derby nach starkem Spielbeginn und einem entscheidenden Fehler von Robert Andrich verlor, sich aber direkt danach trotzdem gute Ergebnisse gegen Bayern München, Stuttgart und Borussia Dortmund erkämpfte. In diesen Tagen kann es manchmal schon so wirken, als ob die Welt vor dem Zusammenbruch steht. Aber daran, dass der 1. FC Union mal ein Spiel verliert, liegt das sicherlich nicht.

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