DFB-Pokal gegen den FC Bayern: Der VfL Wolfsburg und die Angst vor Robert Lewandowski
Der VfL Wolfsburg will sich im DFB-Pokal für die jüngste 1:5-Niederlage gegen Bayern München revanchieren.
Der eine, Dieter Hecking, will verständlicherweise nichts mehr wissen von diesem – aus seiner Sicht – schwarzen Abend vor wenigen Wochen. „Spielt er?“, blaffte der Trainer des VfL Wolfsburg auf die Frage nach jenem Mann, der sein Team quasi im Alleingang mit fünf Treffern in neun Minuten abgeschossen hatte, namentlich Robert Lewandowski. Auch sein Pendant aus München würde den denkwürdigen Auftritt des polnischen Nationalspielers am liebsten gar nicht mehr behandeln. „Es ist ein Finale“, sagte Pep Guardiola vor dem neuerlichen Duell mit dem VfL im DFB-Pokal am Dienstagabend (20.30 Uhr, live im Ticker bei Tagesspiegel.de) nur, „und ein Finale musst du leben wie ein Finale“.
Zumal sich der Titelverteidiger aus Wolfsburg mittlerweile wieder stark genug fühlt, um mit dem Rekordmeister konkurrieren zu können. „Ich bin da nicht so pessimistisch. Wir wollen weiterkommen, Punkt“, sagte Hecking. So ganz aus den Köpfen der Wolfsburger ist die Demontage in München dann aber doch nicht – sagt zumindest VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs. „Das Spiel hat uns bewegt anschließend, klar“, sagt Allofs, „die Mannschaft will das wieder geraderücken.“ Und Lewandowski vergessen.
Mit 13 Saisontoren hat der Pole allein bereits mehr Tore geschossen als acht andere Bundesligisten. Zusammen mit Thomas Müller (zehn Tore) bildet Lewandowski das erfolgreichste Sturmduo der Liga-Geschichte zu diesem frühen Saisonzeitpunkt. „Er ist mit der beste Stürmer in Europa – ihn gilt es aus dem Spiel zu nehmen“, sagt Wolfsburgs Außenverteidiger Christian Träsch.
Immerhin: Die Wolfsburger sind das bislang einzige deutsche Team in dieser so makellosen Bayern-Saison, das den Rekordmeister bereits ärgern konnte. Vor dem Ligastart schnappte der Pokalsieger den Bayern im Spiel um den Supercup den ersten Titel bereits weg, damals auch in Wolfsburg. „Das ist vielleicht glücklicher, als in München zu spielen. Das muss man aber noch nicht in der zweiten Runde haben“, sagt Allofs – wohl wissend, dass für eines der beiden Teams, die seit 2013 immer mindestens im Halbfinale standen, früh Schluss sein wird.
„Ich mag diesen Druck, mag diese K.-o.-Spiele: Du bist weiter oder raus. Beide Mannschaften sind stark“, sagt Guardiola. Ein Scheitern der Bayern könnte trotz des Startrekords von zehn Bundesliga-Siegen in Folge für Ärger sorgen, weil das angestrebte Triple dann logischerweise nicht mehr möglich wäre.
„Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns als Verein und Mannschaft“, sagt Sportvorstand Matthias Sammer. „Es ist ein großes Spiel, und unsere Mannschaft liebt große Spiele, aber wir müssen uns beweisen.“ (Tsp/dpa)