Stimmen zum Tod von Niki Lauda: „Der verheerende Verlust einer wahren Legende“
Die Nachricht vom Tod Niki Laudas bewegt und hat besonders in der Formel 1 große Trauer ausgelöst. Aber auch Politiker melden sich zu Wort.
Die Formel 1 trauert um eine ihrer größten Ikonen. Vor dem Klassiker in Monaco hat der Tod des dreimaligen Weltmeisters Niki Lauda Fahrer, Teams und Fans erschüttert. „Für immer in unseren Herzen, für immer unsterblich in unserer Geschichte“, twitterte die Motorsport-Königsklasse am Dienstagmorgen. „Die Motorsport-Gemeinschaft betrauert den verheerenden Verlust einer wahren Legende“. Die Gedanken aller in der Formel 1 seien bei den Freunden und der Familie des Österreichers, der am Montag im Alter von 70 Jahren gestorben war.
Der deutsche Autobauer Mercedes ist tief bestürzt über den Tod von Niki Lauda und hat dessen Verdienste für den Mercedes-Werksrennstall gewürdigt. „Wir werden für immer dankbar sein für Nikis unschätzbare Wirkung auf den Motorsport und MercedesAMGF1“, schrieb die Daimler AG am Dienstag bei Twitter. „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gehen an die Lauda-Familie.“ Der dreimalige Formel-1-Weltmeister war am Montag im Alter von 70 Jahren gestorben. Seit Ende 2012 arbeitete Lauda als Aufsichtsratschef für den Mercedes-Werksrennstall in der Formel 1. Das deutsche Werksteam Mercedes veröffentlichte via Twitter zunächst ein Foto eines lächelnden Niki Lauda, darüber neben einem roten Herzen: Niki, 1949 - 2019. Lauda arbeitete seit Ende 2012 als Aufsichtsratschef des Rennstalls.
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat mit bewegenden Worten Abschied von Niki Lauda genommen. „Niki wird immer eine der größten Legenden unseres Sports bleiben. Er verkörperte Heldentum, Menschlichkeit und Aufrichtigkeit auf und abseits der Strecke“, schrieb der Österreicher am Dienstag über seinen verstorbenen Landsmann. „Er hinterlässt eine tiefe Lücke in der Formel 1. Wir haben nicht nur einen Helden verloren, der das wohl eindrucksvollste Comeback aller Zeiten gegeben hat, sondern auch jemanden, der wertvolle Klarheit und Offenheit in die moderne Formel 1 gebracht hat. Wir werden ihn als Stimme der Vernunft sehr vermissen.“
„Unser Mercedes-Team hat in ihm seinen Leitstern verloren. Als unser Teamkollege war Niki in den vergangenen sechseinhalb Jahren immer brutal ehrlich und ebenso loyal. Es war ein Privileg, ihn zu unserem Team zählen zu dürfen, und es war bewegend zu sehen, wie viel es ihm bedeutete, Teil des Erfolgs dieses Teams zu sein“, erklärte Wolff weiter. „Niki, Du bist einfach unersetzbar, es wird niemals wieder jemanden wie Dich geben.“
Lauda hat auch großen Anteil an der Erfolgsgeschichte von Mercedes. Seit einschließlich 2014 gewannen die Silberpfeile jeweils die Fahrer- und die Konstrukteurswertung. Der Mercedes-Weltmeister von 2016, Nico Rosberg, dankte Lauda via Twitter. „Ich habe soviel von Dir gelernt. Deine Leidenschaft, dein Kampfgeist, nie zu aufzugeben, dein Glaube daran, dass man sich immer zweimal im Leben begegnet, und selbst deine Geduld mit uns Youngsters“, schrieb Rosberg. Er und mit ihm die 100 Millionen Fans auf der ganzen Welt „denken an dich und an deine Familie und wünschen, dass Du in Frieden ruhst“.
Sein ehemaliger Teamkollege Alain Prost wurde ebenfalls melancholisch: „Als ich mich zum ersten Mal für den Motorsport interessierte, hatte ich zwei Vorbilder: Jackie Stewart und Niki. Und ich hatte die Chance, zwei Jahre mit ihm zu verbringen. Es waren die beiden schönsten und die beiden besten Saisons meiner Karriere", sagte Prost. "Es gibt Champions, Leute mit Erfolgen, aber hier verlieren wir einen Ehrenmann, der sich nie beschwert hat - über das Leben, sein Befinden, seinen Unfall. Und er hat immer nach vorn geschaut. Ich bin total erschüttert, ergriffen und sehr traurig nach diesem unglaublichen Schock.“
Lauda war "wahnsinniger Egoist" und "Ausnahmemensch"
Der österreichische Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko hat Niki Lauda nach dessen Tod als guten und großzügigen Mensch beschrieben. „Er war ganz klar ein Ausnahmemensch, der immer am Boden geblieben ist“, sagte Marko am Dienstag dem österreichischen Fernsehsender „oe24“. „Er war ein letztlich guter und großzügiger Mensch, und das ist am Ende immer mehr zu Tage getreten.“
Als Sportler sei Lauda ein „wahnsinniger Egoist“ gewesen. Der frühere Rennfahrer habe sich aber verändert, als er seine spätere Frau Birgit kennengelernt habe. „Er hat Rücksicht genommen, das war vorher nicht seine Stärke.“ Lauda sei ein Familienmensch geworden. „Er war jemand mit Handschlagsqualität.“
In der Heimat twitterte Kanzler Sebastian Kurz: „Das ganze Land und die Motorsportwelt trauert um einen ganz großen Österreicher. Niki, du wirst uns fehlen.“ Laudas ehemaliger Rennstall Ferrari schrieb am Dienstag ebenfalls bei Twitter: „Heute ist ein trauriger Tag für die Formel 1“. Und weiter: „Die große Familie Ferrari erfährt in tiefer Trauer die Nachricht vom Tod des Freundes Niki Lauda, dreifacher Weltmeister, zweimal mit der Scuderia (1975-1977). Er wird auf ewig in unseren Herzen und in denen der Fans bleiben.“ Seinen dritten Titel hatte Lauda 1984 in einem McLaren geholt.
„Alle bei McLaren sind tieftraurig zu hören, dass unser Freund, unser Kollege und der Weltmeister von 1984, Niki Lauda, gestorben ist“, schrieb das britische Team bei Twitter. „Niki wird für immer in unseren Herzen und verankert sein in unserer Geschichte.“
Und auch Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat den verstorbenen Niki Lauda als Idol und Kämpfer gewürdigt. „Ein ganz Großer und Schillernder, ein Idol und ehrgeiziger Kämpfer, der nie aufgegeben hat, ist von uns gegangen“, schrieb Van der Bellen bei Twitter. „Wie kein anderer hat Niki #Lauda unser Bild vom Rennsport, von der Formel 1 geprägt“, so Van der Bellen weiter.
Niki Lauda schrieb große Geschichten
„Eine Legende hat uns verlassen“, schrieb der britische Ex-Weltmeister Jenson Button, er hatte 2009 die WM gewonnen. „R.I.P. Niki Lauda“, twitterte der aktuelle Formel-1-Pilot Romain Grosjean vom amerikanischen Team Haas. „Legende. Ikone. Champion“, kommentierte der britische Sender BBC unter anderem. Der spanische Ex-Weltmeister Fernando Alonso äußerte sich bei Twitter: „Schockierende und traurige Nachricht, diesen Morgen. RIP Niki“.
Lauda schrieb große Geschichten in der Formel 1, die am kommenden Woche zu ihrem Klassiker in Monte Carlo antreten wird. Dieser Große Preis von Monaco wird aber ohne Zweifel im Zeichen des Todes von Lauda stehen, der wie durch ein Wunder 1976 auf der Nordschleife des Nürburgrings einen Feuerunfall überlebt hatte und nur wenig später schon wieder um die WM gefahren war.
Die Fluglinie Laudamotion trauert um ihren Namensgeber. „Niki Lauda war für die gesamte Airline-Branche eine große Inspiration und ein einzigartiger Visionär“, teilte Laudamotion am Dienstag mit. „Wir werden alles unternehmen, um seine Visionen fortzuführen und den Namen Lauda stolz in die Welt hinauszutragen“, sagte demnach Geschäftsführer Andreas Gruber. Die gesamte Laudamotion-Familie sei stolz und dankbar auf „ihren zukunftsweisenden Gründer und außergewöhnlichen Mentor. Niki, wir vermissen dich!“.
„Niki Lauda ist tot, und es ist eine unglaubliche Nachricht, die uns nur verdammt traurig machen kann. Aber wie ist das möglich? Er, der ein Überlebender war, er, der wenigsten zweimal gelebt hat, er, der durch eine Art Höllenflammen gegangen ist, er, der zwei Nierentransplantationen überstanden hat“, kommentierte der italienische Privatsender Mediaset. „Musste denn dieser Held auf vier Rädern nicht eigentlich unsterblich sein?“
Die spanische Zeitung „AS“ schrieb in ihrer Online-Ausgabe: „2019 wird mit Sicherheit ein Jahr, an das sich Mercedes lange erinnert - um nicht zu sagen auf ewig. Denn einer der großen Begründer der Vorherrschaft, welche die Silberpfeile seit sechs Saisons im Formel-1-Zirkus innehaben, ist diesen Montag gestorben. Wir sprechen leider von Niki Lauda.“ In Österreich stellte der „Kurier“ fest: „In der KURIER-Redaktion galt Niki Lauda als unsterblich.“ (Tsp/dpa)