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Vom Schreibtisch auf den Rasen - und wieder zurück. Robin Dutt soll Sportdirektor beim VfB Stuttgart werden
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Robin Dutt wird Sportdirektor beim VfB Stuttgart: Der süße Geruch des Papiers

Trainer, Sportdirektor, Trainer, Sportdirektor: Wird Robin Dutt mit seinem neuen Job endlich glücklich? Ein Kommentar

Robin Dutt wird in Kürze als neuer Sportdirektor des VfB Stuttgart vorgestellt werden. Daran gibt es nach seiner Vertragsauflösung bei Werder Bremen kaum noch Zweifel. Dutt irrlichtert also weiter durch die Fußball-Republik, auf der Suche nach der eigenen Bestimmung. Mal Trainer, mal Sportdirektor – Dutt gibt sich da polyvalent. Beim Deutschen Fußball-Bund wollte er vor anderthalb Jahren nicht mehr Sportdirektor sein. Die tägliche Arbeit mit den Spielern fehle ihm, sagte er. Und der Geruch des Rasens. Nun tauscht er den Trainingsanzug erneut aus gegen den Schreibtisch. Ob ihm wohl der Geruch des Papiers gefehlt hat?

Robin Dutt galt vor nicht allzu langer Zeit noch als eines der hoffnungsvollsten Trainertalente der Republik. Seine Ausbildung zum Fußballlehrer hatte er als Jahrgangsbester abgeschlossen. Inzwischen ist von all den Vorschüssen nicht mehr viel übrig. Zu erfolglos blieb Dutt zuletzt. Bei den Stuttgarter Kickers und beim SC Freiburg startete seine Laufbahn noch verheißungsvoll, Leverkusen war der logische nächste Schritt. Doch je größer die Vereine, desto größer werden in der Regel die Egos der Spieler dort. Damit konnte Dutt nicht umgehen. In Bremen schienen die Bedingungen für ihn ideal, ruhiges Umfeld, keine quengelnden Altstars. Aber auch mit Werder passte es am Ende nicht.

Was kommt nun? Beim VfB könnte Dutt seinem Profil entsprechend als Sportdirektor mit Trainerlizenz irgendwann Huub Stevens entlassen und dann selbst dessen Nachfolge antreten. Gemessen am Trainerverschleiß, den die Stuttgarter in den vergangenen Jahren hatten, ist dieses Szenario gar nicht mal so unrealistisch. Dutt ist zu wünschen, dass ihm in Stuttgart der Neustart gelingt und er seine Rolle findet. Sonst dürfte er in der Branche bald als verbrannt gelten, ohne dass seine Karriere so richtig begonnen hat.

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