Nach 5:0 gegen Freiburg: Der FC Bayern sollte sich nicht blenden lassen
Jupp Heynckes ist zurück und alles ist wieder gut. Ganz so einfach ist es nicht. Denn die Probleme der Münchner liegen tiefer. Ein Kommentar.
Besser hätte es eigentlich gar nicht laufen können. 5:0 gegen Freiburg, der Rückstand auf Dortmund ist auf zwei Pünktchen geschrumpft und die Stimmung ist endlich wieder spitze – in einer knappen Woche seit seiner Rückkehr auf die Trainerbank des FC Bayern München hat Jupp Heynckes die Erwartungen vollends erfüllt. Alles wieder gut beim Rekordmeister, könnte man meinen. Ganz so einfach ist es jedoch nicht.
Die offensichtlichsten Symptome hat Heynckes erst einmal behandelt, die großen Probleme der Bayern liegen aber tiefer. Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge dürfen sich nicht von kurzfristigen Erfolgen blenden lassen. Die Mannschaft der Münchner kann an guten Tagen immer noch jeden schlagen. Doch auch eine mögliche sechste Meisterschaft in Folge und Erfolge in den Pokalwettbewerben werden nichts an den strukturellen Problemen ändern.
Das Niveau von 2013, als das Team unter Heynckes die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte spielte, und den drei Guardiola-Jahren haben die Bayern bei Weitem nicht mehr. Nach den Rücktritten von Philipp Lahm und Xabi Alonso fehlen Führungsspieler. Arjen Robben und Franck Ribéry nähern sich ihrem Karriereende und wurden immer noch nicht adäquat ersetzt. Dazu kommen Unstimmigkeiten zwischen Hoeneß und Rummenigge, die alle strategischen Entscheidungen enorm erschweren.
Der kommende Sommer wird richtungsweisend, das lässt sich jetzt schon sagen. Der Klub braucht einen Umbruch. Vor allem braucht der FC Bayern aber ein Konzept und den passenden Trainer dazu. Jupp Heynckes kann das trotz aller Qualitäten nicht sein. Für den Übergang gibt es aber keinen Besseren.
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