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Ein Schuss, ein Tor, der Robben. Bayerns Nummer 10 zieht ab und trifft zum 2:0.
© Sven Hoppe/dpa

5:1-Sieg gegen Benfica Lissabon: Der FC Bayern hat wieder alles im Griff

Die Münchner gewinnen mühelos gegen Benfica Lissabon und qualifizieren sich für das Champions-League-Achtelfinale. Trainer Niko Kovac kann durchatmen.

Nach der ersten Halbzeit war in München im Prinzip schon alles entschieden und in bester Ordnung. Die Bayernfans beklatschten ihre Idole, als gäbe es keine Krise, der Präsident Uli Hoeneß lächelte, als gäbe es keine Strukturdebatte – und Niko Kovac sah so zufrieden aus, als gäbe es keine Trainerdiskussion.

All das hing damit zusammen, dass Arjen Robben im Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon wieder so traf wie Arjen Robben eben am liebsten trifft: von rechts in den Strafraum dribbelnd und mit links abschließend. Zweimal führte der Niederländer so die bemitleidenswerten Abwehrspieler des Gegners vor, zweimal zappelte der Ball im Netz. Den beiden Robben-Toren ließ Robert Lewandowski noch ein weiteres vor der Pause folgen. 3:0 – das sorgte nach 45 Minuten für jene Sicherheit, die den Münchnern zuletzt abhanden gekommen war. Am Ende sollte sich dies auch bestätigen, 5:1 zeigte die Anzeigetafel an. Die Diskussionen um Trainer Niko Kovac erhielten damit keine weitere Nahrung, stattdessen stehen die Bayern vorzeitig im Achtelfinale der Champions League.

Früh schon zeichnete sich ab, dass die Pause vom quälenden Bundesliga-Alltag eine erholsame für Kovac werden würde. Denn international, so hatte es den Anschein, bringen die Gegner den Bayern noch jenen Respekt entgegen, den die Münchner national sogar gegen Gegner wie Augsburg (1:1), Freiburg (1:1) oder zuletzt Düsseldorf (3:3 nach 3:1-Führung) verloren haben. Keine Viertelstunde war gespielt, da mussten Benficas Abwehrspieler zugeben, dass sie in den letzten Jahren offenbar nur selten Bundesligaspiele mit bajuwarischer Beteiligung gesehen hatten. Auf dem rechten Flügel kam der Ball zu Robben, der gleich fünf Gegenspieler narrte und anschließend den Ball ins linke obere Eck schlenzte.

Lewandowski zieht mit Thierry Henry gleich

Die Bayern, die neben Tolisso, James Rodriguez, Coman, Thiago, Gnabry auch ohne den erkrankten Hummels auskommen mussten, diktierten das Geschehen in der Folge klar. Robben war es, der die Überlegenheit in ein zweites Tor umwandelte, kurz darauf traf Lewandowski per Kopf nach einer Ecke von Joshua Kimmich. Es war Lewandowskis 50. Tor in der Champions League, damit zog er mit Thierry Henry gleich.

Im zweiten Durchgang überholte der Bayernstürmer den Franzosen sogar, wieder netzte er nach einer Ecke ein, die erneut Kimmich auf seinen Kopf getreten hatte. Es war ein wichtiges Tor, eines für die Nerven. Vor Lewandowskis hatte Gedson Fernandes ein leichtes Grummeln in der Münchner Arena ausgelöst. Zur zweiten Halbzeit frisch eingewechselt, pflügte der 19-Jährige umgehend durch die Bayernabwehr, streute einen Doppelpass mit dem Sturmkollegen Jonas ein, und verkürzte zwischenzeitlich auf 1:3. Das alles sah der Vorgehensweise des Düsseldorfer Dreifach-Torschützen Lukebakio erstaunlich ähnlich. Wieder gaben die Innenverteidiger Boateng und Süle nicht das beste Bild ab, wieder kam ein Stürmer völlig unbedrängt zum Abschluss, folgerichtig war Manuel Neuer erneut machtlos.

Das Tor für die Portugiesen blieb dieses Mal aber nur ein kleiner Schönheitsfleck. Franck Ribéry erzielte nach einer Vorlage von Alaba das 5:1. „Wieder alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“, sangen die Bayernfans vergnügt. Am Samstag in Bremen könnte es dann wieder stürmischer werden. (Tsp)

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