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DFB-Präsident Reinhard Grindel.
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Update

Bewerbung um die EM 2024: Der DFB und sein Leuchtturm-Turnier

Deutschland will die Fußball-Europameisterschaft 2024 austragen. Es soll ein "faires und transparentes" Auswahlverfahren geben.

Von Johannes Nedo

Mit zurückhaltenden Formulierungen hält sich Reinhard Grindel bei seinem Lieblingsthema nicht auf. Wenn es um die Bewerbung für die Europameisterschaft 2024 geht, wählt der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) immer große Worte. Und daran hielt er sich auch am Freitag. Da gab der DFB nach der Sitzung seines Präsidiums offiziell bekannt, dass sich der Verband um die Ausrichtung der EM 2024 bewirbt. Für Grindel ist klar, dieses Turnier könne „für den gesamten deutschen Fußball ein wichtiges Leuchtturmprojekt werden“. Ein strahlendes Vorzeigeprojekt – mehr Superlativ geht kaum.

Die EM 2024 nach Deutschland zu holen, ist das große Ziel des ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten. Daran lässt der 55-Jährige keinen Zweifel. „Ich werde mich auf internationaler Ebene mit aller Kraft dafür einsetzen, dass wir mit unseren starken Argumenten überzeugen und nach 1988 wieder eine Europameisterschaft ausrichten können“, sagte er.

Grindel versprach einen „transparenten Prozess“ – und bat außerdem die Antikorruptionsorganisation Transparency International, den Bewerbungsprozess zu begleiten. Damit reagiert der DFB-Präsident auf die noch immer nicht vollkommen aufgearbeitete Affäre um die Vergabe der WM 2006 an Deutschland. In dem Skandal um dubiose Geldflüsse sind nach wie vor jede Menge Fragen offen. Der DFB gilt dennoch als Favorit auf die Rolle als Ausrichter der EM 2024.

Nun sucht der DFB zehn Stadien für das Turnier

Als einzige mögliche Konkurrenten galten zuletzt die skandinavischen Länder mit einer gemeinsamen Bewerbung. Doch es erscheint fraglich, ob diese Nationen in sieben Jahren genügend große Stadien für ein Turnier mit 24 Teilnehmern vorweisen können. Zuletzt war daher aus Skandinavien zu vernehmen, dass die dortigen Verbände eher die EM 2028 anpeilen würden. So kann sich der DFB beste Chancen ausrechnen, im September 2018 den Zuschlag des europäischen Kontinentalverbands Uefa zu erhalten.

Die Pläne des DFB, sich für die EM 2024 zu bewerben, hatte Grindels Vorgänger Wolfgang Niersbach bereits im Oktober 2013 öffentlich gemacht. Mit der offiziellen Interessenserklärung, die bis Anfang März bei der Uefa eingereicht werden soll, beginnt nun auch die Bewerbungsphase für die deutschen Stadien. Insgesamt sucht der DFB zehn Spielorte für die EM. Die erste Frist dafür endet am 17. Februar, Mindestvoraussetzung ist eine Sitzplatzkapazität von 30 000 Plätzen. Im September will der DFB dann entscheiden, mit welchen Stadien er in die letzte Bewerbungsphase geht.

Der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Steffel forderte am Freitag bereits, das Endspiel müsse im Berliner Olympiastadion ausgetragen werden. „Der krönende Abschluss sollte in der Hauptstadt stattfinden. Auch vor dem Hintergrund, dass Berlin bei der EM 2020 als Austragungsort leer ausging“, sagte er. Die EM 2020 findet in 13 europäischen Ländern statt. In München werden dabei drei Gruppenpartien und ein Viertelfinale ausgetragen.

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