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Bürki am Boden, Lewandowski dreht ab. Das 1:0 des Polen war jedoch ein Abseits vorangegangen.
© Michael Dalder/Reuters

Bundesliga 27. Spieltag: Der Bayern-Dusel beim Videobeweis

Die Münchner profitieren beim Kantersieg gegen Dortmund auch von einer seltsamen Entscheidung des Videoschiedsrichters. Kein Glück hat Hannover - und legt Protest ein.

Erinnern Sie sich an das DFB-Pokalfinale 2014? Dortmund gegen Bayern, der Dauerbrenner unter den Pokalendspielen. 65 Minuten neutralisierten sich beide Mannschaften im Berliner Olympiastadion, dann leitete Robert Lewandowski (damals noch Borusse) den Ball auf Mats Hummels (damals noch Borusse), der den Ball ins Tor köpfte, ehe Dante (damals noch Bayer) ihn hinter der Linie wegschlug. Schiedsrichter Florian Meyer sah das Tor jedoch nicht, den Videobeweis gab es nicht, das Ende ist bekannt: Bayern holte nach Verlängerung erst den Pokal nach München, dann auch Hummels und Lewandowski.

Vier Jahre später wunderte sich ebendieser Lewandowski wohl wieder. Nach seinem Führungstor gegen seinen Ex-Verein nach nur fünf Minuten blickte der Pole irritiert zum Linienrichter, doch der hatte die relativ klare Abseitsposition nicht erkannt. Noch verwirrender: Auch Videoschiedsrichter Harm Osmers in Köln erkannte die Situation nicht und informierte seine Kollegen im Münchner Stadion nicht, wie er es dann vier Minuten später beim vermeintlichen 2:0 von Ribéry tat. Dass sich bei Dortmund dieses Mal niemand über den fehlenden Videobeweis ärgerte, war einzig der völlig desolaten Leistung der Borussen geschuldet, die mit einem halben Dutzend Gegentore noch gut bedient nach Hause fuhren.

Spielentscheidend war dagegen der Videobeweis in Hannover kurz vor Schluss im Spiel gegen Leipzig. 1:3 hatten die Niedersachsen gegen die Sachsen bis zur 80. Minute zurückgelegen, dann drehte Niclas Füllkrug auf und glich innerhalb von 120 Sekunden aus. 3:3, großer Jubel – doch dann der Videobeweis. Deutlich knapper als bei Lewandowski, letztlich aber wohl richtig. Abseits, kein Tor. Hannovers Manager Horst Heldt ärgerte sich trotzdem: „Wir lehnen den Videobeweis in seiner jetzigen Form ab“, sagte er und verfasste einen Brief an den DFB, weil der Videobeweis uneinheitlich zum Einsatz käme. Seit 2014 hat sich viel verändert, aber eben auch nichts.

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