Marius Bülter ist wieder gefragt: Der 1. FC Union überlässt in Dortmund nichts dem Zufall
Der 1. FC Union will den BVB als Team verteidigen und sich nicht nur auf Erling Haaland fokussieren. Der Held des Hinspiels wird wohl beginnen.
Urs Fischer ist ein sehr angenehmer und höflicher Mensch, besonders auskunftsfreudig ist der Schweizer in taktischen Dingen aber nicht. In den vergangenen acht Spielen hat der 1. FC Union im eigenen Stadion stets mit zwei Mittelstürmern gespielt, auswärts immer mit einem zentralen Angreifer sowie zwei Flügelspielern.
„Das ist vielleicht eher ein bisschen zufällig“, sagt der Trainer. „Wir denken nur darüber nach, welche Formation die beste für jedes Spiel ist.“ Während der zweite Teil seiner Antwort zweifellos zutrifft, kann man davon ausgehen, dass es im heutigen Fußball bei taktischen Entscheidungen relativ wenig um Zufälle geht.
Held Bülter wird wohl beginnen in Dortmund
Union wird am Samstag in Dortmund (15.30 Uhr, live auf Sky) vermutlich wieder in einem 3-4-3-System mit Marius Bülter auf dem linken Flügel auflaufen. Der 26 Jahre alte Westfale war Ende August der große Held, als er bei Unions überraschendem 3:1-Sieg gegen den BVB zwei Tore erzielte. „Gegen gute Mannschaften haben wir immer gut ausgesehen“, sagt Bülter.
Auch Fischer will durchaus auf einige Erkenntnisse aus dem ersten Spiel zurückgreifen – zumal er Dortmunds Trainer Lucien Favre aus gemeinsamen Zürcher Zeiten sehr gut kennt. Er betont allerdings auch die Entwicklung seitdem. „Sie laufen konsequenter an, spielen jetzt Dreierkette und haben den einen oder anderen langen Ball in die Tiefe in ihrem Spiel“, sagt Fischer.
Bevorzugter Empfänger dieser Pässe war in den vergangenen beiden Spielen Zugang Erling Haaland. Der Norweger erzielte dabei fünf Tore in knapp 60 Minuten und könnte gegen Union erstmals in der Startaufstellung stehen. Auch den Berlinern sind Haalands Qualitäten natürlich nicht verborgen geblieben, doch eine Sonderbewachung wird es eher nicht geben. „Du kannst Dortmund nur als Team verteidigen“, sagt Fischer. „Sich auf einen Einzelnen zu fokussieren, bringt nichts, dafür ist die Mannschaft zu ausgeglichen.“
Experimente sind bei Union nicht zu erwarten
Fokussieren wollen sich die Berliner ohnehin lieber auf sich selbst. Große Experimente sind nicht zu erwarten. Neben den bereits länger indisponierten Akaki Gogia, Joshua Mees, Manuel Schmiedebach und Laurenz Dehl fällt auch Felix Kroos mit muskulären Problemen aus.
Seinen Kaderplatz könnte zum ersten Mal seit August Grischa Prömel einnehmen, der wie Suleiman Abdullahi die gesamte Trainingswoche mit der Mannschaft absolvierte. Das gilt auch für Zugang Yunus Malli, den Manager Oliver Ruhnert aus Wolfsburg nach Berlin lockte. „Er ist ein Stück näher an die Startelf gerückt“, sagt Fischer. Für einen Einsatz von Beginn an wird es aber wohl noch nicht reichen.