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Simon Hedlund vom 1. FC Union und Torwart Stefan Ortega von Arminia Bielefeld kämpfen um den Ball.
© dpa
Update

Zweite Liga: Der 1. FC Union spielt 1:1 gegen Bielefeld

Der 1. FC Union kommt gegen Bielefeld nicht über das zweite Unentschieden in Folge hinaus. Und beim Jubeln gehen die Berliner auf Nummer sicher.

Marcel Hartel breitete die Arme aus und für einen kurzen Moment schien es, als wolle er zur Drehung ansetzen und abheben. Dann aber harrte er doch in seiner Pose aus, sicher ist sicher. Eine ähnlich missglückte Einlage wie sie der Hamburger Kollege Nicolai Müller hingelegt hatte, dessen Propellerjubel zu einem Kreuzbandriss führte, wollte sich der Berliner ersparen. Hartel wurde ja auch noch gebraucht. Nach seinem Ausgleichstreffer drängte der 1. FC Union Berlin gegen Arminia Bielefeld auf ein zweites Tor, das trotz einiger guter Möglichkeiten aber nicht mehr fallen sollte. Beide Mannschaften trennten sich am Sonntagnachmittag im Stadion An der Alten Försterei 1:1 (0:0) und bleiben ungeschlagen.

Die spannendste Frage war, wie gut die Bielefelder nach drei Siegen zum Auftakt tatsächlich sind. Nach 90 Minuten bei einem der Aufstiegsfavoriten lässt sich sagen, dass die Mannschaft des Luxemburgers Jeff Saibene nach vier Spieltagen zurecht an Position zwei in der Tabelle steht. Union ist nach dem zweiten Unentschieden infolge Vierter.

Mit der Mannschaft, die vergangene Saison gegen den Abstieg spielte, hat die Arminia im Sommer 2017 nicht mehr viel gemein. Organisation und Bindung zwischen den Mannschaftsteilen sind deutlich besser und so machte es Bielefeld den Berlinern deutlich schwerer, als es viele im Vorfeld vielleicht erwartet hatten. „Sie waren sehr aggressiv, standen sehr kompakt, da hatten wir erst Mühe, haben es insgesamt aber gut gemacht“, sagte Hartel. Beide Abwehrreihen schoben sehr hoch, was zur Folge hatte, dass der Raum für Aktionen sehr eng wurde.

Nach der Pause wurde es schwungvoll

Das Geschehen spielte sich auf einer kleinen Fläche von rund 50 Metern ab. Es gab viele Zweikämpfe, viel Körperkontakt und viele sogenannte zweite Bälle, also Abpraller. Die landeten oft bei den Bielefeldern. Und wenn Union sie mal eroberte, waren meist ein oder zwei Gästespieler da, um den Spielaufbau zu stören. So entwickelte sich eine Begegnung auf Augenhöhe, aber ohne wenig zwingende Torchancen. Am nächsten kamen die Bielefelder einem Torerfolg, als Brian Behrendt einen Freistoß nach einer halben Stunde aus rund 30 Meter an die Latte hämmerte. Union tauchte einmal in der Anfangsphase gefährlich vor dem Bielefelder Tor auf, aber Hartels Versuch mit der Hacke konnte Torwart Stefan Ortega gerade noch abwehren.

Richtig Schwung kam nach der Halbzeitpause ins Spiel. Bielefeld setzte die Berliner im Spielaufbau sofort unter Druck, ein Fehlabspiel von Fabian Schönheim landete bei Patrick Weihrauch, der sofort auf Andreas Voglsammer weiterleitete. Schönheim war nicht mehr in der Lage, energisch zu stören, sodass der Bielefelder Angreifer zum 0:1 verwandeln konnte. „Wir machen das Tor selbst, das war ein Riesenfehler“, sagte Unions Trainer Jens Keller.

Union reagierte aber nicht geschockt, sondern drängte sofort mit entschlossenen Angriffen auf den Ausgleich. Einen Schuss von Sebastian Polter rettete Bielefelds Torjäger Fabian Klos auf der eigenen Torlinie. Simon Hedlund schoss Ortega an, ehe Hartel kurz darauf der Ausgleich gelang. Eine Hereingabe von Hedlund ließ Polter zurück auf Hartel abprallen, der mit dem Außenrist traf. Nun lief das Spiel, wie es sich die Berliner vorgestellt hatten. Sie waren deutlich überlegen und drückten auf den Siegtreffer, hatten aber Pech, als ein Schuss von Damir Kreilach an die Latte klatschte. Im Nachschuss scheiterte Hartel wieder an Ortega. „Leider konnten wir aus unserer Überlegenheit nicht drei Punkte rausholen“, sagte Unions Torschütze.

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