Angstgegner Bayer Leverkusen: Der 1. FC Union hofft auf den sechsten Versuch
Der 1. FC Union Berlin hat bisher alle fünf Duelle mit Leverkusen verloren – vor dem Heimspiel am Freitag gibt es aber gute Nachrichten aus der Reha-Abteilung.
Ein Lieblingsgegner ist Bayer Leverkusen sicher nicht. Insgesamt fünf Mal hat der 1. FC Union gegen die Werkself gespielt – und alle fünf Duelle verloren. In der vergangenen Saison gingen die Berliner in Bundesliga und DFB-Pokal gleich drei Mal als Unterlegene vom Platz. „Wir haben noch was offen“, sagt Unions Trainer Urs Fischer vor dem Heimspiel gegen Leverkusen am Freitagabend (20.30 Uhr, live bei Dazn). „Hoffen wir, dass wir es im vierten Versuch schaffen, einen Punkt oder nach Möglichkeit auch drei mitzunehmen.“
In den drei Begegnungen der vergangenen Saison will Fischer eine klare Entwicklung seiner Mannschaft erkannt haben. „In Leverkusen hatten wir keine Chance, im Heimspiel war es ein offenes Spiel und im Pokal führten wir 1:0, hatten das Spiel unter Kontrolle“, sagt der Schweizer. Dann sah Christopher Lenz allerdings Gelb-Rot und Union unterlag 1:3. Das war Anfang März 2020, seither haben die Berliner aber mindestens einen weiteren Schritt nach vorne gemacht.
Am Freitag begegnen sich beide Mannschaften erstmals als Tabellennachbarn. Leverkusen ist Dritter, Union vier Punkte und zwei Plätze dahinter. „Wir freuen uns, dass wir weiterhin ein bisschen da oben dabei sind“, sagt Mittelfeldspieler Robert Andrich. „Mit Leverkusen kommt ein brutal guter Gegner, wir wollen natürlich trotzdem versuchen, unser Spiel durchzubringen und einen Dreier einzufahren.“
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Die Berliner gehen die Aufgabe selbstbewusst an – und die letzten Auftritte geben dazu durchaus Anlass. Erst zwei Spiele haben sie in dieser Saison verloren und gegen die Topteams der Liga sind sie noch ungeschlagen. „Es liegt vor allem an uns, Leverkusen zu beschäftigen, Zugriff aufs Spiel zu bekommen und sie in Zweikämpfe zu verwickeln“, sagt Fischer, der nicht darauf spekulieren möchte, dass die Gäste das 4:1 im DFB-Pokal am Dienstag gegen Eintracht Frankfurt noch in den Beinen spüren werden.
Der Fokus auf die eigene Mannschaft dürfte dem Trainer dabei Mut machen. Nach Wochen gibt es endlich mal gute Nachrichten aus der Reha-Abteilung. Christian Gentner macht weiter Fortschritte und hat bereits große Teile des Trainings mit der Mannschaft absolviert. Während Fischer bei dem Mittelfeldspieler noch nicht sicher ist, ob es für den Kader reicht, wird Nico Schlotterbeck am Freitag zurückkehren.
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Der 21 Jahre alte Innenverteidiger fehlt seit Mitte Oktober aufgrund von zwei Muskelverletzungen und wird daher wohl noch keine Option für die Startelf sein. Mit ihm steht aber zumindest ein vierter gelernter Innenverteidiger zur Verfügung, was besonders bei der zuletzt praktizierten Dreierkette wichtig ist. Im Mittelfeld kehrt zudem Grischa Prömel nach seiner Gelbsperre zurück.
Bei allem Berliner Selbstbewusstsein ist der Respekt vor Leverkusen dennoch groß. Aus den vergangenen drei Ligaspielen holte die Mannschaft von Peter Bosz zwar nur einen Punkt, Fischer weiß aber um die gegnerischen Stärken: „Leverkusen ist eine Mannschaft, die sich über Ballbesitz definiert. Sie haben Geschwindigkeit auf den Seiten und Kreativität im Zentrum.“ Deshalb müsse sein Team kompakt bleiben. „Wenn sie erst auf dich zukommen, ist es schwierig, sie zu verteidigen“, sagt Fischer.