Super Bowl in der NFL: Denver Broncos sind Champions im 50. Super Bowl
Peyton Manning hat es geschafft: Der legendäre Quarterback hat mit den Denver Broncos die favorisierten Carolina Panthers um Cam Newton 24:10 besiegt. So war die Nacht beim 50. Super Bowl.
Was für ein Jubiläum! Die Woche davor: eine riesige Party: Media Day, Promi-Alarm, das übliche Programm. Nur noch eine Nummer größer als sonst, und das will den USA schon etwas heißen. Am Sonntag (Ortszeit) hat in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien der 50. Super Bowl stattgefunden. Wir haben uns die Nacht mit dem Endspiel der National Football (NFL) zwischen den Carolina Panthers und den Denver Broncos um die Ohren gehauen – und es nicht bereut. Die Chronik zum Nachlesen.
23.00 Uhr: So, da sind wir. Wohnzimmer-Studio Lankwitz auf Sendung. Santa Clara natürlich auch schon längst. Seit Stunden, eigentlich seit Tagen, senden die TV-Stationen ihre Bilder in die Welt hinaus, auch das deutsche Fernsehen überträgt zum fünften Mal in Folge. Noch eineinhalb Stunden bis zum Anpfiff, äähm, Anwurf, na hier, dingsbums. Kick-Off natürlich.
23.15 Uhr: Falls jemand da draußen so gar keine Ahnung hat, was in den nächsten Stunden so zu erwarten ist – hier ein redaktioneller Hinweis. Auf den Kollegen von Platz zehn kommen wir übrigens später noch zu sprechen, garantiert.
23.30 Uhr: Dieses Jahr also: Carolina Panthers gegen Denver Broncos. Und weil Football natürlich immer auch ein Duell der Quarterbacks ist, heißt das konkret: Cam Newton gegen Peyton Manning. Sie wissen schon: der Typ von Platz zehn, Spitzname "Superman", gegen den Altmeister und Rekordhalter so vieler NFL-Statistiken. Bei den Buchmachern sind die Panthers angesichts ihrer monatelangen Dominanz klarer Favorit, das Team aus Charlotte hat in dieser Saison erst ein Spiel verloren.
23.45 Uhr: Und emotional? Da drücken die meisten eher Denver die Daumen. Wide-Receiver-Legende Michael Irvin, heute TV-Experte, formuliert es so: "Mein Herz sagt Denver, mein Hirn sagt Carolina." Das mit dem Herzen liegt vor allem an Peyton Manning, der wohl das letzte Spiel seiner ruhmreichen Karriere bestreiten wird. Mannings bisherige Bilanz in drei NFL-Endspielen: ein Sieg, zwei Niederlagen.
00.00 Uhr: Worum geht es? Nehmen wir Trainer-Altmeister John Madden zur Hilfe, von dem folgendes Zitat überliefert ist: "Der Unterschied zwischen dem Gewinner und dem Verlierer des Super Bowls ist die größte Lücke im Sport überhaupt". 68 Prozent der Amerikaner tippen auf einen Sieg der Panthers.
00.15 Uhr: Fragen wir doch mal unsere Experten. Den Kollegen Axel Gustke zum Beispiel, der vor einem Jahr an dieser Stelle saß und mittlerweile in den USA lebt. Die Antwort lässt erstmal kurz auf sich warten, wahrscheinlich gönnt er sich noch Hoffenheim gegen Darmstadt, diesen Leckerbissen vom Bundesliga-Sonntag. Wenig später Entwarnung: "Peyton machts. Erfahrung und so." Kollege Sebastian Stier sieht es ein wenig anders, sein Tipp: 23:14 für Carolina.
00.25 Uhr: Da haut aber einer auf die Trommel! Stephen Curry nämlich, einer der besten NBA-Basketballer und Anhänger der Panthers. Wenige Sekunden später laufen Carolinas Spieler vorbei an ihm ins Stadion ein. Lady Gaga schmettert kurz darauf die Nationalhymne, auch 2016 ist das natürlich wieder ein Schauspiel. Die Panthers gewinnen den Münzwurf und überlassen Denver den Ball.
00.42 Uhr: Gute erste Angriffsserie für die Broncos. Peyton Manning bringt drei seiner ersten vier Pässe an den Mann, das reicht in der Summe für einen Fieldgoal-Versuch. Kicker Brandon McManus verwandelt aus 34 Yards Entfernung, 3:0 für Denver.
01.07 Uhr: Der Ballbesitz hat inzwischen zweimal gewechselt, dann unterläuft Newton ein folgenschwerer Fehler, er wird den Ball nicht schnell genug los. Denver bester Verteidiger Von Miller kommt angeflogen, schlägt das Leder-Ei frei, es holpert in die Endzone und wird von Malik Johnson aufgenommen. 10:0 für Denver, das ist mal 'ne echte Überraschung, 6:27 Minuten auf der Uhr im ersten Viertel. Frank Buschmann und seine Kollegen bei Sat.1 drehen zum ersten Mal richtig durch. Zurecht.
01.32: Das war hässlich! Denvers Passverteidiger Aqib Talib mit einem üblen Foul, greift seinem Gegner ins Gesicht, gelbe Flaggen fliegen. Das gibt eine Strafe. Carolina nutzt das aus, einen Spielzug später hüpft Running Back Jonathan Stewart mit dem Ball in die Endzone und verkürzt auf 7:10.
01.47 Uhr: Denver antwortet mit seinem Special Team. Nach einem langen Punt trägt Jordan Norwood den Ball in die gegnerische Hälfte und wird erst kurz vor der Endzone gestoppt. Carolinas Defensive macht noch das Beste aus dieser bescheidenen Situation und verhindert einen Touchdown, McManus erhört mit einem Field Goal auf 13:7.
01.58 Uhr: Was für ein Fehler! Mit den Panthers gehen offenbar die Nerven durch, bei einem Laufspielzug leisten sie sich bereits den zweiten Ballverlust. Zum Glück können sie sich auf ihre Defensive verlassen, die statistisch viertbeste der NFL. Sie fängt fünf Minuten und zwei Spielzüge später einen Pass von Peyton Manning ab, der erste große Fehler des Quarterbacks an diesem Abend.
02.19 Uhr: "Defense wins Championships" – die Abwehr gewinnt Meisterschaften. Sagen neuerdings nicht nur Deutschlands Handballer, sondern seit Jahren auch die US-Amerikaner. Im 50. Super Bowl stehen sich diesbezüglich zwei angemessene Vertreter gegenüber, das lässt sich schon zur Halbzeit sagen. Die Abwehrreihen dominieren das Geschehen, eine Definition für härtesten Play-Off-Football. Carolinas Verteidiger Thomas Davis spielt passend dazu mit gebrochenem Unterarm, drei Schrauben im Arm halten ihn nicht von der Endspiel-Teilnahme ab. 13:7 zur Pause.
02.33 Uhr: Halbzeit, das ist beim Super Bowl traditionell mindestens genau so viel Show wie das Spiel an sich. In diesem Jahr geben sich Coldplay, Bruno Mars und Beyoncé die Ehre. Bruno Mars und Beyonce kennen das ja bereits, sie waren schon 2013 und 2014 Teil der Pausenbespaßung.
02.37 Uhr: Und jetzt wieder: Werbung. Am Super Bowl Sunday gibt es auch unter den Commercial-Strategen einen inoffiziellen Wettbewerb: Wer macht den besten Clip? Hier als Zeitvertreib ein Zusammenschnitt legendärer Super-Bowl-Spots. Platz eins hat es vor ein paar Jahren sogar ins deutsche Fernsehen geschafft.
03.00 Uhr: Carolina marschiert und marschiert nach der Halbzeit-Show, Quarterback Cam Newton findet zwei Mal Tedd Ginn Jr., am Ende der Serie steht ein Field-Goal-Versuch. Kicker Graham Gano schießt den Ball aus 44 Yards Entfernung an die rechte Stange. Die drei Punkte könnten Carolina später noch fehlen.
03.27 Uhr: Pässe? Kann auch Peyton Manning. Der Altmeister bedient Emanuel Sanders zwei Mal nach Bilderbuch-Vorlage, kurz vor der Endzone ist aber Schluss. Es bleibt ein Spiel mit wenigen Punkten, 16:7 nach einem weiteren Fieldgoal durch McManus.
03.35 Uhr: Manning lässt sich ein zweites Mal den Ball aus dem Arm schlagen, Carolina macht erneut nur drei Punkte daraus und verkürzt auf 10:16. Offensiv will dem Team aus Charlotte so gar nichts gelingen.
03.55 Uhr: Denver spielt jetzt auf Zeit, setzt fast ausschließlich auf Laufspielzüge. Wenn sich das mal nicht rächt. Noch sind 4:51 Minuten auf der Uhr, eine Ewigkeit im American Football, zumal bei einem Rückstand von sechs Punkten. Ein Touchdown würde Carolina in Führung bringen, zum ersten Mal in diesem Spiel. Hier ist nichts entschieden.
04.05 Uhr: Jetzt vielleicht doch. Wieder hat Von Miller seine Hände im Spiel und erobert den Ball von Cam Newton. Wenig später läuft CJ Anderson in die Endzone und erhöht auf 22:10. Denver legt einen Zwei-Punkt-Versuch nach und führt jetzt mit zwei Touchdowns Vorsprung: 24:10.
04.10 Uhr: Oben in der Loge jubelt die Familie Manning geschlossen. Peytons Vater Archie, einst selbst NFL-Quarterback, sein jüngerer Bruder Eli, zweifacher Super-Bowl-Champion mit den New York Giants, sein älterer Bruder Cooper. Was für ein großer Abgang für Peyton Manning, wenngleich er keinen Touchdown geworfen hat, wenngleich die Defense dieses Spiel gewonnen hat. Super-Bowl-Sieger in seinem letzten Spiel, mehr geht nicht.
04.26 Uhr: Jetzt gibt es Konfetti-Regen und natürlich das Objekt der Begierde, die Vince-Lombardi-Trophäe. In den USA bekommt die zunächst der Klubbesitzer in die Hände gedrückt, eine seltsame Tradition. Aber der Pokal wird wandern in dieser Nacht, und natürlich auch bei Von Miller landen, Denvers Star-Verteidiger, der zum wertvollsten Spieler des Super Bowls gewählt wird.
04.30 Uhr: Damit verabschieden auch wir uns in eine kurze Nacht. Mehr zum Super Bowl lesen sie später an dieser Stelle. Gute Nacht und einen angenehmen Start in die Arbeitswoche.
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