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Genau hingeschaut. Albas Trainer Aito Garcia Reneses dürfte die Leistung gegen Oldenburg gefallen haben.
© Soeren Stache/dpa

Basketball Play-Offs: Dennis Clifford wütet, Alba Berlin siegt

Gegen die Baskets Oldenburg gewinnen die Berliner das dritte Spiel am Ende souverän. Trotzdem finden die Heimfans etwas, das sie stört.

Dennis Clifford ist eigentlich ein netter und lustiger Mann. Der Center von Alba Berlin scherzt gerne und feiert gelungene Aktionen seiner Mitspieler ausgelassen. Wenn der 2,13-Meter-Hüne aber wütend wird, kann einem schon Angst und Bange werden. Im dritten Viertelfinale gegen die Baskets Oldenburg wurde Clifford sehr wütend. Nachdem die Schiedsrichter im zweiten Viertel einen Block als irregulär gewertet hatten und Oldenburg deshalb zwei Punkte zusprachen, machte sich Clifford auf in Richtung Referee. Das wäre vermutlich nicht gut ausgegangen und hätte dem Center ein technisches Foul eingebracht, aber zum Glück für Alba fing Luke Sikma seinen US-amerikanischen Landsmann schnell wieder ein. Albas heimlicher Kapitän nahm Cliffords Gesicht in beide Hände und beruhigte ihn. In der Folge gab es nicht mehr ganz so viel Grund für Ärger. Die Berliner gewannen Spiel drei vor 8891 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof 96:79 (26:19, 22:23, 25:18, 23:19) und sind in der Best-of-five-Serie nun mit 2:1 in Führung.

Im Vergleich zur 100:105-Niederlage nach Verlängerung am vergangenen Dienstag ließ Albas Trainer Aito Garcia Reneses Joshiko Saibou anstelle von Spencer Butterfield starten. Und die Berliner legten gleich gut los. Sikma machte die ersten Punkte, schnappte sich einen Steal und Saibou traf einen Dreier. Nach 30 Sekunden stand es schon 5:0. Anders als beim klaren Sieg im ersten Heimspiel stieß Alba dann jedoch auf viel Gegenwehr. Oldenburg agierte mit sehr viel Intensität und ließ den Rückstand nicht auf mehr als zehn Punkte anwachsen. Immer wenn Alba davonzuziehen schien, kämpften sich die Niedersachsen mit ihren Dreiern wieder heran.

Besonders vielseitig war das Spiel der Gäste nicht, es bereitete Alba aber zwischenzeitlich durchaus Probleme. Oldenburg hatte zwar enorme Nachteile beim Rebound und punktete nur selten in Korbnähe, dafür versuchten es die Norddeutschen enorm häufig aus der Distanz – und das mit einer ordentlichen Wurfquote.

Am Dienstag kann Alba die Serie vorzeitig beenden

Alba stellte seine Taktik nach der Niederlage am Dienstag leicht um. Die Berliner spielten etwas geduldiger, warfen nicht mehr ganz so oft von außen und beschäftigten die großen Spieler der Gäste um Center Rasid Mahalbasic viel in der Zone. Das führte zu vielen Foulpfiffen und so waren die Oldenburger in den ersten beiden Vierteln sehr schnell bei fünf Teamfouls angekommen. Alba kam so immer wieder relativ einfach an die Freiwurflinie. Zur Halbzeit war das Spiel aber noch völlig offen, Alba ging mit sechs Punkten Vorsprung in die Kabine.

Nach der Pause zogen die Berliner dann erstmals etwas weiter davon. Die Würfe fanden meist ihren Weg in den Korb, in der Verteidigung erlaubte Alba dem Gegner kaum einfache Punkte und nach einem Dreier von Spencer Butterfield war der Vorsprung Mitte des dritten Viertels bereits auf 16 Zähler angewachsen. Oldenburg leistete sich in einem bis dahin sehr ballverlustarmen Spiel nun auch vermehrt Turnover und Alba nutzte das für einfache Körbe. Mit Sikma (18, dazu 11 Rebounds), Butterfield (17), Marius Grigonis (15), Peyton Siva (12) und Clifford (11) punkteten gleich fünf Alba-Spieler zweistellig.

Hatten die Berliner am Dienstag noch einen deutlichen Vorsprung in der Schlussphase durch einige unkluge Entscheidungen verspielt, machten sie es nun deutlich reifer. „Die Jungs wissen was sie zu tun haben, um einen kühlen Kopf zu bewahren“, hatte Albas Co-Trainer Thomas Päch vor dem Spiel gesagt und er sollte recht behalten. Der Ball lief gut bei Alba und auch als es in der Halle aufgrund einiger umstrittener Schiedsrichterentscheidungen zu Ungunsten der Gastgeber deutlich lauter und hitziger wurde, bewahrten die Spieler die Ruhe. Als Grigonis zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels einen offenen Dreier versenkte und Alba mit 20 Punkten führte, schien das Heimspiel entschieden.

Oldenburg gab sich zwar nicht geschlagen und kam wieder bis auf elf Punkte heran, in Gefahr geriet der verdiente Berliner Sieg aber nicht mehr. Alba hat damit am Dienstag in Oldenburg die Chance, die Serie vorzeitig zu beenden und ins Halbfinale einzuziehen. Ganz zur Freude von Dennis Clifford, der die letzten Minuten des Spiels ganz entspannt von der Bank betrachten konnte.

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